Geschichte des Bistums Aachen

Der Beginn: 1802 - 1825

Das damalige Bistum Aachen wurde auf Betreiben Napoleons 1802 geschaffen. Grundlage dafür war das zwischen Napoleon Bonaparte und Papst Pius VII. geschlossenen Konkordat (Staatskirchenvertrag) von 1801. Das neue Bistum sollte Heimat für die ca. 650.000 Katholiken der beiden neu geschaffenen Departements Rur und Rhein-Mosel werden.

Gebiet:

Das Bistum Aachen umfasste:

  • den linksrheinischen Teil der bisherigen Erzdiözese Köln
  • einen großen Teil des Bistums Lüttich
  • an Mosel und Mittelrhein Gebiete der früheren Erzdiözese Trier
  • kleinere Gebiete des Erzbistums Mainz und der Diözesen Utrecht und Roermond
  • ab 1808: auch rechtsrheinisches Gebiet, als das Land um Wesel einbezogen wurde

Die Bischöfe:

Erster Bischof von Aachen wurde Marc Antoine Berdolet, geboren am 13. September 1740 im elsäßischen Rougemont. Am 9. Mai 1802 wurde er von Napoleon zum Bischof ernannt, am 25. Juli im Aachener Dom inthronisiert. Bereits sieben Jahre später, am 13. August 1809, starb Bischof Berdolet in Aachen.

Sein Nachfolger, ebenfalls von Napoleon ernannt, wurde Jean Dénis Francois Le Camus, geboren am 28. Februar 1752 zu Chartres. Er wurde jedoch weder vom Vatikan bestätigt noch zum Bischof geweiht. Denn mittlerweile war es zwischen Napoleon und dem Papst zum Bruch gekommen.

Das Domkapitel versuchte deshalb, einen kirchenrechtlich vertretbaren Ausweg zu finden: Le Camus fungierte in Aachen als dritter Generalvikar und Administrator des vakanten Bistums. Er starb am 26. April 1814 in Paris.

Das Ende des Bistums Aachen:

Mit dem Ende der Herrschaft Napoleons kam auch das Ende des Bistums Aachen.

Der Wiener Kongreß (1814 - 1815) brachte keine Klärung der kirchlichen Angelegenheiten. So kam es zur Päpstlichen Bulle 'De salute animarum' vom 16. Juli 1821, die die Neuumschreibung der preußischen Diözesen vornahm. Sie verfügte die Aufhebung des Bistums Aachen und die Wiedererichtung des Erzbistums Köln. Die endgültige Auflösung des Bistums Aachen erfolgte dann am 24./25. März 1825 nach der letzten Sitzung des Domkapitels.

Das erste Bistum Aachen hatte so während seines knapp 23-jährigen Bestehens nur sieben Jahre einen geweihten Bischof.

Die Wiedererrichtung: 1930

Das 1929 zwischen dem Hl. Stuhl und dem Freistaat Preußen geschlossene Konkordat, das von Nuntius Eugenio Pacelli (dem späteren Papst Pius XII.) und vom preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun am 14. Juni 1929 in Berlin unterzeichnet wurde, war Grundlage für die Wiedererrichtung des Bistums Aachen in seinen heutigen Grenzen.

Am 13. August 1930 wurden die Päpstliche Bulle 'Pastoralis officii Nostri' am 31. August 1930 das 'Dekret des Apostolischen Nuntius in Deutschland betr. Domkapitel und Cirumscripto der Diözese Aachen' veröffentlicht. Damit wurde der altehrwürdige Dom zu Aachen wieder zur Kathedralkirche.

Die Bischöfe des neuen Bistums Aachen:

Am 25. März 1931 wurde  Joseph Heinrich Peter Vogt, zuvor Dompropst und Generalvikar in Köln, als Bischof in Aachen eingeführt  (+ 5.10.1937).

Ihm folgten:

  • Hermann Joseph Sträter (1938–1943) (Apostolischer Adminstrator mit allen Rechten eines Bischofs)
  • Johannes Joseph van der Velden (1943-1954)
  • Johannes Pohlschneider (1954-1974)
  • Klaus Hemmerle (1975-1994)
  • Heinrich Mussinghoff (1994-2015)
  • Helmut Dieser (seit 2016)

Patronat:

Die Patronin des Bistums Aachen ist die Gottesmutter Maria, Titularfest der 15. August (Mariä Himmelfahrt).

Bischof Marc Antoine Berdolet (c) Bistum Aachen
Bischof Marc Antoine Berdolet