Düren

Seit Beginn des 16. Jahrhunderts wird eine Reliquie (Schädelfragment) der Hl. Anna, der Mutter Mariens verehrt. Ein an der Mainzer Stiftskirche St. Stephan tätiger Steinmetz aus Kornelimünster bringt 1500 ein Fragment der dort verehrten AnnaReliquie nach Düren, wo er es den Franziskanern übergibt. Ein Rechtsstreit zwischen Düren und Mainz entbrennt, den Papst Julius II. 1506 beendet, der das Annahaupt Düren zuspricht. Seit Ende des 16. Jahrhunderts ist der 26. Juni Gedenktag der Birgelner Pützchen Foto: Bistum Aachen Pilgern im Bistum Aachen 16 Heiligen Anna. Aus dem Markt, der rund um diesen Tag entstand, entwickelte sich über die Jahrhunderte ein Volksfest, die heutige Anna-Kirmes. Parallel findet die Anna-Oktav statt, bei der das Annahaupt den Gläubigen gezeigt wird. Weltliches und Spirituelles werden verknüpft. Im November 1944 wurde die alte Wallfahrtskirche zerstört, die Reliquie blieb jedoch unversehrt. Daraus entsteht die spannende und reizvolle Kombination einer alten Tradition in einer neuen in der Nachkriegszeit erbauten Wallfahrtskirche. Zum Annahaupt wallfahren alle Generationen, Frauen wie Männer. Zur Verehrung legen sie nach alter Tradition eine Hand auf das Bild – das den Kopf der Mutter Anna in Silber und Gold mit eingefügtem Schädelknochen als Reliquie darstellt – und bitten dabei, dass Gott seine Hand über sie und Menschen, die ihnen nahestehen, hält. Die Heilige Anna gilt von alters her als Schutzpatronin u.a. der Ehe, der Mütter, der Witwen, als Helferin für eine glückliche Geburt und für Kindersegen, aber auch als Patronin der Bergwerke und Bergleute. Die jährliche Anna-Oktav, die in der Zeit von Ende Juli bis Anfang August stattfindet, steht immer unter einem Leitgedanken. Die inhaltlich gestalteten Gottesdienste mit wechselnden Gastpredigern greifen ihn in der Oktavwoche aus verschiedenen Blickwinkeln auf. Sie richten sich bewusst nicht nur an die Wallfahrer und laden zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Glauben ein.

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