Statement zur Erklärung des Vatikans (c) Bistum Aachen

Vatikan-Kritik am Synodalen Weg: Irme Stetter-Karp und Georg Bätzing beziehen Stellung

Der Vatikan hat in einem namentlich nicht unterzeichneten Schreiben gestern mit Blick auf den Synodalen Weg darauf hingewiesen, dass der "Synodale Weg" in Deutschland nicht befugt sei, die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten. Die beiden Präsidenten des Synodalen Weges, Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitess der deutschen Katholiken (ZdK) und Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz haben gestern umgehend und deutlich darauf reagiert. "Wir werden nicht müde zu betonen, dass die Kirche in Deutschland keinen „deutschen Sonderweg“ gehen wird. Dennoch sehen wir es als unsere Pflicht an, klar zu benennen, wo aus unserer Sicht Änderungen notwendig sind. Dabei spüren wir bereits jetzt, dass die von uns benannten Probleme und Fragen weltweit ähnlich sind." 

2021 hatte Papst Franziskus mit der Bischofssynode einen weltweiten synodalen Prozess eröffnet. "Wir werden uns selbstverständlich wie geplant – und auch dazu ermutigt uns die heutige Erklärung – mit Erfahrungen und Ergebnissen des Synodalen Weges in den synodalen Prozess der Weltkirche einbringen. Wir haben stets betont, dass wir diesen durch unsere Arbeiten aktiv mitgestalten wollen. Denn wir sind überzeugt, dass dies zu einer ‚gegenseitigen Bereicherung‘ (Erklärung des Heiligen Stuhls) führt", erklärten Stetter-Karp und Bätzing weiter.

Bischof Dr. Helmut Dieser hatte stets betont, dass der synodale Gesprächs- und Veränderungsprozess "Heute bei dir", in den sich im Bistum Aachen rund 5000 Katholikinnen und Katholiken im Bistum Aachen eingebracht habe, ein geistlicher Prozess ist, der die Lebenswirklichkeit von Menschen aufnehme. Kirche sei im Laufe der Jahrhunderte immer eine gehende Kirche gewesen. "Wir können gute theologische Argumente formulieren, die ein Weiterdenken des christlichen Menschenbildes im Dialog mit den Wissenschaften beschreiben", so der Bischof. Der Dialog helfe, das Evangelium neu auszulegen. "Das gefährdet uns nicht."

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