Bischof Markos Gebremedhin aus Äthiopien zu Besuch im Bistum Aachen

Diözesaner Gottesdienst zum Auftakt zum Monat der Weltmission am 7. Oktober in Schleiden

Derzeit ist Bischof Markos Gebremedhin zu Gast im Bistum Aachen, besucht verschiedene Einrichtungen wie etwa das Clara-Fey-Gymnasium in Schleiden, und berichtet über die Situation in seinem Heimatland. Darüber tauschte er sich auch beim Gespräch mit Weihbischof Dr. Johannes Bündgens im Bischöflichen Generalvikariat aus. (c) Bistum Aachen
Derzeit ist Bischof Markos Gebremedhin zu Gast im Bistum Aachen, besucht verschiedene Einrichtungen wie etwa das Clara-Fey-Gymnasium in Schleiden, und berichtet über die Situation in seinem Heimatland. Darüber tauschte er sich auch beim Gespräch mit Weihbischof Dr. Johannes Bündgens im Bischöflichen Generalvikariat aus.
Datum:
Fr. 5. Okt. 2018
Von:
Pressestelle Bistum Aachen

Mit einem warmherzigen Lachen geht Bischof Markos Gebremedhin auf die Menschen zu. Für jeden nimmt er sich Zeit, hat immer ein offenes Ohr. Seit 2009 leitet der Kirchenmann das Apostolische Vikariat Jimma-Bonga, in dem zahlreiche Volksgruppen und Anhänger verschiedener Religionen zusammenleben.

Bischof Markos Gebremedhin (c) Bistum Aachen
Bischof Markos Gebremedhin

Es liegt im Südwesten Äthiopiens. Die bergige Region Kaffa gehört dazu, die Stadt Jimma ist das Zentrum der Kaffeeproduktion, genauso wie Regionen im Tiefland, die an den Südsudan und Kenia grenzen.
Derzeit ist Bischof Markos Gebremedhin zu Gast im Bistum Aachen, besucht verschiedene Einrichtungen wie etwa das Clara-Fey-Gymnasium in Schleiden, und berichtet über die Situation in seinem Heimatland. Darüber tauschte er sich auch beim Gespräch mit Weihbischof Dr. Johannes Bündgens im Bischöflichen Generalvikariat aus.

Die katholische Kirche ist in allen Distrikten des Vikariats in Äthiopien präsent, engagiert sich in der Friedensarbeit zwischen verfeindeten Volksgruppen, kümmert sich um die Ärmsten und Bedürftigsten. Besonders setzt sie sich für ausgegrenzte ethnische Gruppen wie die Menjas ein. Über Jahrhunderte ist dieses Waldvolk von den äthiopischen Volksgruppen des Hochlandes an den Rand gedrängt und diskriminiert worden. Auch heute gelten die Menjas vielen als unberührbar und leiden unter drückender Armut.

„Viele Menjas können ihre Kinder nicht zur Schule schicken, weil ihnen die finanziellen Mittel fehlen“, erklärt Bischof Markos. „Wir unterstützen sie, bieten Kindergartenplätze, helfen beim Schulbesuch.“ Auch zwei Frauenzentren, in denen Ordensfrauen besonders Menja-Frauen und -Mädchen fördern, unterhält das Vikariat, eine Initiative, die von missiounterstützt wird. „Dank der Arbeit aller in der Kirche ist die Akzeptanz der Menjas deutlich gewachsen“, sagt Bischof Markos.
Der 51-jährige Bischof, der dem Orden der Vinzentiner angehört, stammt selbst aus der Kaffaregion. Während der Zeit des kommunistischen Derg-Regimes in Äthiopien (1974–1991) musste die katholische Kirche in der Region alle kirchlichen Aktivitäten einstellen, Kirchen wurden geschlossen, alle kirchlichen Gebäude konfisziert und die Missionare aus dem Gebiet vertrieben.
Erst nach Ende der kommunistischen Herrschaft konnten sie zurückkehren und begeisterten viele für den Glauben. „Ich bin ein Produkt ihrer harten Arbeit“, sagt Bischof Markos über seinen eigenen Werdegang. „Heute wächst die Kirche sehr schnell und ich bin froh und glücklich, wenn ich sehe, dass die Menschen ihren Glauben frei und mit großer Hingabe und Liebe leben.“

Am Sonntag, 7. Oktober, 11 Uhr feiert Weihbischof Dr. Johannes Bündgens gemeinsam mit Bischof Markos Gebremedhin den diözesanen Gottesdienst zum Auftakt zum Monat der Weltmission in der Schlosskirche in Schleiden. Äthiopien, das Beispielland des Weltmissionssonntags am 28. Oktober 2018, ist eine alte Kulturnation und bekannt für sein urchristliches Erbe.
Gleichzeitig steht das Land vor vielen Herausforderungen. Trotz Modernisierung und stark wachsender Wirtschaft gehört Äthiopien immer noch zu einem der ärmsten Länder der Welt. Ethnische Konflikte und religiöse Umbrüche führen in dem autoritär geführten Land zu wachsenden Spannungen. Dennoch bietet Äthiopien vielen Tausend Flüchtlingen Zuflucht.
Kampf gegen Elend und Ausgrenzung. „Gott ist uns Zuflucht und Stärke” (Ps 46) lautet das Bibelzitat zum Weltmissionssonntag 2018, unter dem missio die Arbeit der katholischen Kirche in Äthiopien vorstellt. Nur 0,7 Prozent der Äthiopier sind Katholikinnen und Katholiken. Dennoch entfalten sie große Wirkung. Die Kirche engagiert sich für entwurzelte Menschen und schenkt ihnen neue Lebensperspektiven. Sie gibt den Menschen Heimat.
Der Sonntag der Weltmission ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Mehr zur missio-Aktion: www.missio-hilft.de/wms