Karneval und Kirche gehören zusammen

Ohne Fastenzeit keine Fastnacht

Rosenmontagszug 2018 (c) Domkapitel Aachen / Andreas Steindl
Rosenmontagszug 2018
Datum:
Do. 20. Feb. 2020
Von:
Claudia Karl

Ohne die Kirche gäbe es keinen Karneval. Ganz deutlich wird das beim anderen Namen der „fünften Jahreszeit“: Fastnacht.

In diesem Namen wird der Zusammenhang zur Fastenzeit deutlich.

Das Wort Karneval selbst leitet sich vom lateinischen Begriff „carnelevale“ = Fleischwegnahme (in der Fastenzeit) ab.

Die Karnevalstage sind also die Zeit, in der Mensch noch einmal aus dem Vollen lebt, feiert und genießt, bevor die Zeit des Fastens beginnt. Früher bedeutete die Fastenzeit der komplette Verzicht auf Fleisch, Eier und Milchprodukte. Heute verzichten viele in diesen 40 Tagen neben bestimmten Lebensmitteln auch auf Süßigkeiten, Fernsehen oder das heiß geliebte Smartphone und die dazu gehörigen sozialen Netzwerke - also vertraute Gewohnheiten.

Närrischer Starttermin ist der „Elfte im Elften“, ab Dreikönige beginnen dann die ersten Karnevalsveranstaltungen, die es auch in vielen Kirchengemeinden gib.

Den Auftakt der „tollen Tage“ vor Aschermittwoch macht der Donnerstag, Weiber- oder Altweiberfastnacht genannt. In Aachen heißt dieser Tag Fettdonnerstag – schließlich gibt es an den Karnevalstagen viel Fettgebäck. Freitag und Samstag haben keine besonderen Namen, der Sonntag wird schon seit hunderten von Jahren „Fastnachtssonntag“ genannt. In vielen Kirchengemeinden kommen die Kinder an diesem Tag im Karnevalskostüm zum Gottesdienst.

Rosenmontag und Veilchendienstag runden die Karnevalstage ab. In Mönchengladbach und Krefeld ist der Dienstag der Karnevalshöhepunkt.

Es gibt viele Bräuche, mit denen dann in der Nacht zum Aschermittwoch der Karneval beendet wird. Hierzu gehören z.B. in Jülich die Versenkung des Lazarus Strohmanus in der Rur oder die Verbrennung des Rurmanes ind Düren-Merken. So wird der Karneval symbolisch beerdigt – bis zum nächsten 11.11..

Der Karneval ist übrigens etwas typisch katholisches. Er wird vor allem in katholischen Gegenden gefeiert, zum Beispiel im Rheinland, in Mainz oder Bayern.