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Aufarbeitungskommission

Die unabhängige Aufarbeitungskommission begleitet und kontrolliert die Aufarbeitung im Bistum Aachen im kritischen Dialog.

Sie untersucht Ursachen, Strukturen und Umgang mit Tätern und Betroffenen in der Vergangenheit, macht Voraussetzungen für Vertuschungen transparent und analysiert die quantitativen Dimensionen sexualisierter Gewalt. Dazu kann sie Einsicht in die Akten nehmen, Betroffene anhören und Untersuchungen beauftragen.

Aus der Arbeit der Kommission sollen auch Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Prävention und Intervention entstehen. Im Fokus der Arbeit steht die Betroffenenperspektive.

Grundlage ist die „Gemeinsame Erklärung über verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland“ .

 

Aufgaben

  • Impulsgeber beim Aufarbeitungsprozess
  • Kontrolle der Aufarbeitungsbemühungen
  • Untersuchung von Strukturen und systemischen Ursachen, die sexualisierte Gewalt und ihre Vertuschung ermöglicht haben
  • Analyse der quantitativen Dimensionen des Missbrauchs
  • Untersuchung des Dunkelfeldes
  • Formulierung von Empfehlungen zur Verbesserung der Präventions- und Interventionsarbeit
  • bundesweite Vernetzung
  • Berichterstattung über den Aufarbeitungsprozess

 

Mitglieder

Die Betroffenen sind vertreten durch:

  • Christine König, Diplom-Soziologin und langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Notruf für Frauen in Köln.
  • Paul Leidner, früher unter anderem Leiter des Geschäftsbereiches Altenhilfe und Pflege beim Caritasverband für das Bistum Osnabrück und nebenamtlicher Geschäftsführer von zwei Pflegeeinrichtungen. Entsandt aus dem Betroffenenrat des Bistums Aachen.

Das Land NRW hat zwei Vertreterinnen entsandt:

  • Diplom-Pädagogin Maria Huesmann-Kaiser, die über 20 Jahre in unterschiedlichen Ministerien und der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen als Zentralabteilungsleiterin beschäftigt war.
  • Dorothee Roggendorf, ehemalige Richterin am Amtsgericht, zuletzt in der Funktion einer Familienrichterin

Das Bistum Aachen hat drei Personen berufen:

  • Hans-Joachim Eberhard ist in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen als Psychologischer Psychotherapeut und Psychoanalytiker tätig (u.a. als Supervisor der DGSv) und verfügt über umfassende praktische Erfahrungen vor allem mit Gewalttätern etwa im Kontext von therapeutischer Betreuung in Vollzugsanstalten.
  • Professor Dr. Thomas Kron - Vorsitzender der Kommission - ist Universitätsprofessor für Soziologie an der RWTH Aachen und forscht und publiziert u.a. zu Konflikt und Gewalt in Organisationen.
  • René Rohrkamp ist seit 2014 Leiter des Stadtarchivs Aachen und hat verschiedene Studien zu sozial- und militärhistorischen Themen der NS-Zeit sowie zu Themen der Zeitgeschichte mit regionalem Bezug veröffentlicht. 

Interveventionsbeauftragte, Präventionsbeauftragte und eine der Ansprechpersonen sind ständige Gäste in der Aufarbeitungskommission.

Die Aufarbeitungskommission trifft sich alle zwei Monate. Zudem ist die Kommission bundesweit mit den anderen Aufarbeitungskommissionen der deutschen Bistümer vernetzt.