Ehrenamt – Vereine

Heinrich Hahn engagierte sich ehrenamtlich in zahlreichen kirchlichen Vereinen und Bruderschaften. Er beließ es nicht dabei, Missstände und Not aufzudecken, sondern er half direkt und praktisch. Heinrich Hahn war ein Mann der Tat.

So war er 28 Jahre lang im Vorstand des Borromäus-Vereins, dessen Anliegen die Verbreitung guter Literatur war. In seiner politischen Laufbahn kämpfte er immer wieder gegen das Bildungsdefizit und versuchte, die „breite Masse“ für die Welt der Bücher zu begeistern und – wie er sagte, „aus dem Schlummer zu wecken“.

Dem hoch angesehenen Aachener Bürger gelang es trotz der schwierigen Zeit des Kulturkampfes, mehrere Ordensgemeinschaften in Aachen anzusiedeln. So holte er die Schwestern zum Guten Hirten nach Aachen, die sich um „sittlich gefährdete Frauen“ kümmerten. Seiner diplomatischen Geschicklichkeit verdankten die Bewohnerinnen des Klosters des Guten Hirten, dass sie während des Kulturkampfes Aachen nicht verlassen mussten. Denn alle Orden, die nicht in der Krankenpflege arbeiteten, wurden auf Anordnung des preußischen Staates ausgewiesen. In einem Glückwunschschreiben zu seinem goldenen Doktorjubiläum dankten die zehn Aachener Frauenklöster ihrem Mentor: „Sie alle haben unter den Laien keinen tätigeren Gönner ihrer kirchlichen Anstalten, keinen kräftigeren Förderer ihrer gemeinnützigen Zwecke, selbst keinen treueren Pfleger der Gesundheit ihrer Mitglieder gefunden“. Unter den Unterzeichnern des Glückwunsches waren zwei Aachener Ordensgründerinnen: Franziska Schervier und Clara Fey. Hahn betreute die Familien Fey und Schervier als Hausarzt und hatte den neuen Orden den Weg geebnet und sie gefördert. Von Ahrweiler holte er die Ursulinen an das Aachener St. Leonhard-Institut.

43 Jahre lang betreute er als Arzt und Berater das Josephinische Institut. Ursprünglich war es für mittellose und kranke Leute bestimmt, wurde aber unter Hahn mit einer Anstalt für arme Kinder und Waisen verbunden. Wie wichtig ihm die Betreuung der gesellschaftlich Schwachen war, zeigt seine Entscheidung, den Titel „Arzt des Josephinischen Instituts“ in seine offizielle Berufsbezeichnung aufzunehmen.

Von seinen vielen Gründungen sei als letzter noch der Aachener Bürger- und Wahlverein Constantia genannt. Von Anfang an gehörte Hahn zu den Verantwortlichen und war einige Zeit auch Präsident des Vereins. Vordergründig war die Constantia ein Forum für gesellschaftlichen Austausch der katholisch-konservativen Kreise, doch sie entwickelte sich immer mehr zu einem katholischen Aktionskomitee, das die Interessen der katholischen Bewegung bündelte und in ihrem Sinn städtische und staatliche Wahlen beeinflusste.

Zeugnis über Heinrich Hahn

Glückwunschadresse der zehn Frauenklöster der Stadt Aachen anlässlich von Hahns Goldenem Doktorjubiläum
„Seit einem halben Jahrhundert sieht die Stadt Aachen in ihren Mauern einen ihrer Söhne wandeln, von dem in Wahrheit gesagt werden kann, was von unserem höchsten Vorbild und Mittler geschrieben steht: „Er ging umher in Wohltun und Heilen, denn Gott war mit ihm.“ War er auch stets mit Gott ein katholischer von alter, echter Art, ein Mann des Glaubens.“

Vereine

  • Mitglied und langjähriger Präses der Sakramentsburderschaft an St. Foillan
  • Mitglied der Marianischen Sodalität ab 1839
  • Mitglied in der Herz-Jesu-Bruderschaft
  • Gründungs- und Vorstandsmitglied des Michaelvereins zur Einsammlung des Peterspfennig im Erzbistum Köln
  • Gründer und Sekretär des Franz-Xaverius-Missionsvereins
  • Gründungs- und Vorstandsmitglied des Borromäus-Vereins
  • Gründungs- und Vorstandsmitglied und langjähriger Präsident des katholischen Bürger- und Wahlvereins Constantia
  • Gründungspräsident des Pius-Vereins in Aachen
  • Gründungspräsident des Vinzenz-Vereins an St. Adalbert
  • Gründer und Vorstandsmitglied des Hilfskomittees der Johanniter- und Malteser-Genossenschaft in Aachen
  • Mitglied des Gründungsausschusses des Marienkirch-Bauvereins
  • Langjähriges Mitglied des Kirchenvorstands von St. Adalbert
  • Langjähriger Präsident des Schulvorstands von St. Adalbert
  • Gründungsmitglied des Carls-Vereins zur Renovierung der Aachener Münsterkirche
  • Mitglied der Aachener Casino-Gesellschaft
  • Mitglied des Verwaltungsrates des Gymnasiums
  • Mitglied des Curatoriums der Realschule
  • Mitglied des Curatoriums der Töchterschule St. Leonhard
  • Mitglied des Comitees für die Elementarschulen
  • Präses des Verwaltungsrates des Klosters Unserer Lieben Frau von der Liebe des Guten Hirten in Aachen
Dr. Heinrich Hahn
Glückwunschadresse der zehn Frauenklöster der Stadt Aachen zu seinem Goldenen Doktorjubiläum
Glückwunschadresse der zehn Frauenklöster der Stadt Aachen zu seinem Goldenen Doktorjubiläum