Christliche Verantwortung für die Schöpfung

Insekt (c) pixabay.com

Im christlichen Verständnis ist die Natur in all ihren Ausformungen eine Schöpfung Gottes. Der Mensch hat als Abbild Gottes dabei zwar eine herausgehobene Rolle und ihm kommt eine besondere Würde zu. Tatsächlich ist damit aber auch der Auftrag und die Verantwortung verbunden, die Erde zu schützen.

Die Bewahrung der Schöpfung ist folglich eine besondere christliche Verpflichtung. Nur auf diese Weise ist eine Lebensweise denkbar, die eine positive Beziehung des Menschen zu Gott, seinem konkreten Mitmenschen und zur Natur verkörpert. Auch im Bereich der Ökumene hat die Bewahrung der Schöpfung neben dem Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit eine zentrale Bedeutung.

Papst Franziskus: Schützt das Klima!

Papst Franziskus 2014 (c) Korea.net (Korean Culture and Information Service, Jeon Han), CC BY-SA 2.0

Papst Franziskus hat die dramatische Situation benannt, in der sich derzeit das Klima der Erde befindet. Seine Positionen haben in der Kirche insgesamt, auch im Bistum Aachen, und in der Gesellschaft allgemein ein breites Echo gefunden. Das wichtigste Dokument von Franziskus ist in dieser Hinsicht die Enyzklika Laudato Si' aus dem Jahr 2015:

  • „Das Klima ist ein gemeinschaftliches Gut von allen und für alle. Es ist auf globaler Ebene ein kompliziertes System, das mit vielen wesentlichen Bedingungen für das menschliche Leben verbunden ist. Es besteht eine sehr starke wissenschaftliche Übereinstimmung darüber, dass wir uns in einer besorgniserregenden Erwärmung des Klimasystems befinden.“ (LS 23)

Aus dieser Erkenntnis kann nur der folgende Appell folgen: 

  • „Die Menschheit ist aufgerufen, sich der Notwendigkeit bewusst zu werden, Änderungen im Leben, in der Produktion und im Konsum vorzunehmen, um diese Erwärmung oder zumindest die menschlichen Ursachen, die sie hervorrufen und verschärfen, zu bekämpfen“ (LS 23)

Der Einsatz für das Klima ist erforderlich auf vielen Ebenen, staatlichen oder kirchlich-institutionellen, aber eben besonders auch auf Ebene des Einzelnen, des Christen, des Bürgers. Franziskus nennt deshalb auch ganz kleine Beispiele des Alltags:

  • „Die Erziehung zur Umweltverantwortung kann verschiedene Verhaltensweisen fördern, die einen unmittelbaren und bedeutenden Einfluss auf den Umweltschutz haben, wie die Vermeidung des Gebrauchs von Plastik und Papier, die Einschränkung des Wasserverbrauchs, die Trennung der Abfälle, nur so viel zu kochen, wie man vernünftigerweise essen kann, die anderen Lebewesen sorgsam zu behandeln, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder ein Fahrzeug mit mehreren Personen zu teilen, Bäume zu pflanzen, unnötige Lampen auszuschalten. All das gehört zu einer großherzigen und würdigen Kreativität, die das Beste des Menschen an den Tag legt. Etwas aus tiefen Beweggründen wiederzuverwerten, anstatt es schnell wegzuwerfen, kann eine Handlung der Liebe sein, die unsere eigene Würde zum Ausdruck bringt.“ (LS 211)