Als wichtigen Schritt zur Stärkung der kirchlichen Gemeinschaft, der missionarischen Pastoral und der Struktur in der katholischen Kirche Kolumbiens hat der Vorstand der kolumbianischen Bischofskonferenz den Diözesanpriester des Bistums Santa Rosa de Osos Padre John Mario Mesa Palacio, zum neuen Leiter der Abteilung Orte von Kirche und kirchliche Gemeinschaft beim Sekretariat der Bischofskonferenz ernannt. Unter neuer Leitung sollen in diesem Arbeitsbereich die Synodalität und die aktive Beteiligung aller an den verschiedenen kirchlichen Orten stärker gefördert werden. Die Ausbildung und die Ausarbeitung von Aktionsplänen in den 78 Diözesen des Landes werden dabei eine zentrale Rolle spielen.
Der 57-jährige Padre John Mario Mesa kann in seinen bisher 30 Jahren als Priester auf umfangreiche Tätigkeiten in Pastoral und Fortbildung zurückblicken, unter anderem als Bischofsvikar, Diözesanverantwortlicher für missionarische und Familienpastoral, Regens des Priesterseminars und Begleiter in der Laienpastoral. Darüber hinaus ist er Leiter und Förderer des Nationalteams vom Community Animation Service (SEDAC). Seine Erfahrung wird entscheidend dazu beitragen, neue Impulse für das Gemeinschaftsleben in Pfarreien, Diözesen, kirchlichen Bewegungen und kleinen Gemeinschaften zu setzen und Erfahrungen von Evangelisierung zu fördern, die auf die aktuellen Herausforderungen reagieren.
In einem Interview erklärte Padre Mesa sein Engagement und seine Vision für die ihm auf nationaler Ebene anvertraute neue Aufgabe so: „Es ist eine Herausforderung, aber auch eine große Chance, die Erfahrung von kirchlicher Gemeinschaft und Synodalität als gemeinsames Unterwegssein zu artikulieren und zu stärken. Das ist der Schlüssel zu einer Kirche, die dazu berufen ist, angesichts einer von Individualismus und Zersplitterung geprägten Welt Zeugnis für die Einheit zu geben.“
Die Hauptaufgabe der Abteilung Orte von Kirche und kirchliche Gemeinschaft besteht darin, das Miteinander überall dort zu stärken, wo Gläubige Christus und die Kirche als Gemeinschaft erfahren, wie das Abschlussdokument der Lateinamerikanischen Bischofsversammlung von Aparecida unterstreicht: „Die Kirche ist eine missionarische Gemeinschaft, die dazu berufen ist, ein Haus und eine Schule der Gemeinschaft zu sein“ (368). Unter dieser Prämisse wird sich die Arbeit der Abteilung darauf konzentrieren, pastorale Maßnahmen der Diözesen und Pfarreien mit einer Perspektive der Gemeinschaft und der gemeinsamen Mission zu vebrinden.
Padre Mesa betonte, dass sich die Stärkung dieser Orte nicht auf die physischen Strukturen beschränkt, sondern auch die Menschen, d. h. die Gemeinschaften, aus denen sie bestehen, einbezieht: „Die Pfarrei als Gemeinschaft von Gemeinschaften ist der Ort, an dem die meisten Gläubigen ihren Glauben leben. Dort müssen wir die Synodalität fördern, damit Gemeinschaft nicht nur eine Theorie ist, sondern eine lebendige Erfahrung, die alle einbezieht: Laien, Priester und kirchliche Bewegungen“, bekräftigte der neue Leiter.
Zu den ersten Maßnahmen der Amtszeit von Padre Mesa gehört laut Präsidium der Bischofskonferenz die Etablierung eines pastoralen Handbuchs, das klare Leitlinien für das Gemeinschaftsleben in den Pfarreien und Diözesen bietet. Ebenso sollen Ausbildungsprozesse gefördert werden, um sicherzustellen, dass alle in der Pastoral Tätigen und die verschiedenen Gruppen eine Spiritualität der Gemeinschaft leben und weitergeben können.
„Es geht nicht darum, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, sondern bestehende Initiativen zu bündeln, ihre Wirkung zu verstärken und sicherzustellen, dass niemand ausgeschlossen wird“, so Padre Mesa.
Darüber hinaus betonte der neue Abteilungsleiter, wie wichtig es sei, mit den anderen 13 Abteilungen des Sekretariats der kolumbianischen Bischofskonferenz zusammenzuarbeiten und eine Brücke zwischen Präsidium und den einzelnen Diözesen zu bilden, die einen einheitlichen Ansatz für die Evangelisierung fördert.
Die Neubesetzung der Abteilung Orte von Kirche entspricht auch dem Aufruf von Papst Franziskus, eine synodalere Kirche aufzubauen, in der der gemeinsame Weg zu einer wirksamen und missionarischen Gemeinschaft führt. In diesem Zusammenhang ist die Arbeit der Abteilung in einem Land wie Kolumbien, das durch extreme Ungleichheiten und soziale Herausforderungen gekennzeichnet ist, von besonderer Bedeutung. „Es ist an der Zeit, die Kräfte zu bündeln, damit die Kirche ein Zeichen der Versöhnung, der Einheit und der Hoffnung inmitten so vieler Realitäten der Entfremdung sein kann“, sagte Padre Mesa.
Die kolumbianische Bischofskonferenz bekräftigt so ihr Engagement, lebendige Zellen der Kirche zu stärken und eine Evangelisierung zu fördern, die die Gläubigen in ihrer Alltagsrealität vor Ort erneuert, inspiriert und miteinander in Verbindung bringt.
Seit Juli 2024 hat in der Bischofskommission zu diesem Thema Monseñor José Clavijo Méndez, der Bischof von Sincelejo, den Vorsitz inne. Der Kommission gehören außerdem Monseñor Luis Felipe Sánchez Aponte, Bischof von Chinquinquirá, Monseñor Edgar de Jesús Mejía Orozco, Weihbischof in Barranquilla, Monseñor William Prieto Daza, Bischof von San Vicente del Caguán, und Monseñor Fadi Bou Chebl, Apostolischer Exarch der Maroniten in Kolumbien, an.