Aufruf zu Dialog, Frieden und Versöhnung

Europäische Bischöfe solidarisch mit Bevölkerung und Kirche Kolumbiens

Demonstrationen in Kolumbien (c) CIDSE
Demonstrationen in Kolumbien
Datum:
Mi. 30. Juni 2021
Von:
Carina Delheit

Anlässlich der vor zwei Monaten begonnenen landesweiten Demonstrationen in Kolumbien haben sich europäische Bischöfe in einem offenen Brief solidarisch mit jenen erklärt, die im Partnerland des Bistums Aachen in der aktuellen Krise Lösungen suchen, die zu mehr Gerechtigkeit und weniger Armut und Ungleichheit im Land führen. Angesichts der knapp 50 Toten und tausender Verletzter in den letzten zwei Monaten riefen die unterzeichnenden Bischöfe alle Beteiligten zur Gewaltfreiheit auf und warben dafür, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Erste Versuche der Regierung und des Streik-Komitees, die Forderungen der mehrheitlich friedlich Demonstrierenden in neue Gesetzesvorhaben einzubeziehen, waren im Mai an der fehlenden Kompromissbereitschaft beider Seiten gescheitert. Die unverhältnismäßig große Gewaltanwendung staatlicher Sicherheitskräfte, die Ursache für die meisten Toten und Verletzten sowie für verschwundene Demonstrierende ist, hatte weltweit für Kritik von Menschenrechtsorganisationen gesorgt.

Den am 28. Juni veröffentlichten Brief der europäischen Bischöfe haben aus dem Bistum Aachen auch der Diözesanbischof Helmut Dieser und Weihbischof Karl Borsch unterzeichnet. Initiatorin des Schreibens war die CIDSE, der Dachverband katholischer Organisationen für Entwicklungszusammenarbeit (wie z. B. MISEREOR) in Europa mit Sitz in Brüssel.