Vor 3 Wochen protestierten bis zu 35.000 Menschen in Lützerath gegen RWE und den Abbau der Kohle unter dem Dorf Lützerath sowie für mehr Klimagerechtigkeit.
Das ist auch richtig so! Die Kohle gehört in den Boden. Doch nicht nur in Deutschland, sondern auch in Kolumbien!
Was viele jedoch nicht wissen: Deutschland importiert Steinkohle aus anderen Ländern wie beispielsweise Kolumbien, um die Energiesicherheit zu garantieren. Und das ist alles andere als Klimagerechtigkeit.
Kolumbien war im Jahr 2021 das viertwichtigste Herkunftsland für Kohle in Deutschland mit einem Anteil von 5,7 Prozent an allen Steinkohleimporten (entspricht ca. 2,3 Millionen Tonnen Steinkohle). 2022 ist der Steinkohleimport aufgrund des Russland-Embargos weiter angestiegen.
Was viele auch nicht wissen: Wenn man von Kohle aus Kolumbien spricht, spricht man von Blut-Kohle. Die Arbeitsverhältnisse in den Bergbauten sind menschenunwürdig. Die Konzerne, die die Steinkohlenbergbauten leiten, halten sich nicht an internationale Standards was Umwelt- und Arbeitsschutz angeht. Gewerkschafter:innen, die sich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen, werden von bewaffneten Gruppen bedroht. Kohlefeinstaub verschmutzt die Luft und den Lebensraum der Menschen, die um den Steinkohlenbergbau wohnen. Dazu kommt der Trinkwassermangel, unter dem die Region leidet.
Kohle aus Kolumbien sowie anderen Ländern zu importieren und sich in Deutschland für die Energiesicherheit zu loben, ist ein falsches Spiel auf Kosten des globalen Südens und trägt in keiner Weise zur Klimagerechtigkeit bei!
Deutschland braucht schnell klimaverträgliche und nachhaltige Lösungen, was die Energieversorgung angeht. Des Weiteren muss hier klargestellt werden, dass es die Bundesrepublik zu Mitverantwortlichen der Missstände in den Steinkohlenbergbauten macht, solange sie Steinkohle aus Kolumbien importiert.
Weitere Interessanten Informationen zum Kohleimport aus Kolumbien gibt es hier und hier.