Ende August jährt sich zum 54. Mal die Kolumbienreise von Papst Paul VI., der das Land besuchte, um am 24. August die Zweite Generalversammlung der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik in Medellin zu eröffnen. Aus Sicherheitsgründen hielt sich der Papst nur in und um Bogota auf. Bis zum 25. August fand der 39. Eucharistische Weltkongress in Bogota statt, zu dem Paul VI. ebenfalls sprach.
Akzente setzte Papst Paul VI. mit einer Messfeier zum Internationalen Tag der Entwicklung und einem Gottesdienst mit Kleinbauern, die auf spanisch campesinos heißen. Beide Feiern gingen inhaltlich in die Richtung der späteren Abschlussdokumente der Versammlung von Medellin, in die die Option für die Armen und der pastorale Dreischritt Sehen - Urteilen - Handeln aufgenommen wurden. Ähnlich wie bei der Würzburger Synode für (West-)Deutschland war es das Ziel der in Medellin versammelten Bischöfe, die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils in die Pastoral ihres Kontinents umzusetzen.
Der letzte Papst, der Kolumbien besuchte, war der aktuelle Amtsinhaber Franziskus, der 2017 nach dem Friedensvertrag der kolumbianischen Regierung mit der Guerillagruppe FARC von 2016 zu einem mehrtätigen Besuch in verschiedene Regionen des Landes kam. Führende Kunstschaffende hatten 2017 anlässlich dieses Besuchs mit Blick auf dessen Motto "Den ersten Schritt gehen" gemeinsam das Begrüßungslied "Doy el primer paso" (Ich gehe den ersten Schritt) veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=Geh3XK3JgNc