Vom 22. bis 24. November fand in Bogotá der IX. Nationalkongress zur Versöhnung statt. Die Bischofskonferenz mit ihrem Nationalbüro der Sozialpastoral/Caritas sowie die Nationale Versöhnungskommission, deren Büro ebenfalls am Sitz der kolumbianischen Bischofskonferenz angesiedelt ist, hatten dazu Menschen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kirche eingeladen.
"Die Herzen entwaffnen und sich für ein Leben in einer Umgebung des Dialogs und der sozialen Freundschaft einsetzen" - so hatte Bischof Juan Carlos Barreto, Vorsitzender der nationalen Bischofskommission für die Sozialpastoral, den Zweck des Treffens zum Einstieg umschrieben. In den drei Kongresstagen wurden unterschiedliche Themenschwerpunkte bearbeitet. So ging es am Eröffnungstag um das Eröffnen von Wegen des Dialogs und der Hoffnung im Fördern von Begegnung, Zuhören, Austausch und gemeinsamer Suche nach Lösungen. Am zweiten Tag stand die wirtschaftliche Entwicklung mit der Frage im Mittelpunkt, welche Entwicklung das Gemeinwohl und den Frieden, auch mit der Schöpfung, am meisten fördert.
In seiner Abschlusspredigt rief Erzbischof Luis José Rueda als Vorsitzender der kolumbianischen Bischofskonferenz zu einer missionarischen Sendung auf, die den Glauben an einen gesellschaftlichen Advent, also an eine Hoffnung auf Veränderung ebenso beinhalte wie die Erkenntnis, dass jede und jeder Einzelne auf diesem Weg zähle und dass weder übertriebene Euphorie noch Schwarzmalerei sondern Realismus erforderlich sei.
Padre Rafael Castillo wies als Leiter der Nationalen Sozialpastoral zum Kongressabschluss mit der Metapher "Hygiene der Hoffnung" darauf hin, dass Hoffnung nicht einfach vom Himmel falle sondern viel mit Verantwortung zu tun habe.