Nach dreijähriger Vakanz hat das Bistum Garzón im Departement Huila wieder einen Bischof. Papst Franziskus ernannte den Pfarrer und Ausbilder Jaime Alberto Cabrera Arcos aus Pasto zum zehnten Bischof dieser Diözese in der südlichen Andenregion.
Der Neuernannte wurde 1967 in Sandoná (Departement Nariño) geboren und 1994 für sein Heimatbistum Pasto zum Priester geweiht. Weiterführende Studien absolvierte er u. a. in den Fächern Bibelwissenschaft und Pädagogik an den Orten Pasto, Rom und Manizales. Nach zahlreichen Stationen in der Gemeindeseelsorge, Hochschullehre und Priesterausbildung war er zuletzt Pfarrer der Gemeinde Cristo Maestro in Pasto und Diözesanverantwortlicher für die Priesterausbildung im zweiten Bildungsweg.
Die Mittelstadt Garzón (Bevölkerung: 75.000) liegt im ländlichen und gebirgigen Departement Huila. Neben Landwirtschaft gibt es auch Erdöl- und Erdgasvorkommen in der Region als Wirtschaftszweige.
Weltbekannt ist die Region durch die im Archäologischen Park San Agustín gezeigten Artefakte einer der ältesten präkolumbischen Kulturen des Landes, die auch nach dem Ort San-Agustín-Kultur benannt ist und deren Zeugnisse zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören.
Das Bistum Garzón wurde (mit zwei weiteren in Kolumbien) im Jahr 1900 gegründet, als das Land noch aus zehn Diözesen bestand (heute sind es 78). Nach einer Umbenennung 1964 erhielt es 1972 wieder seinen ersten Namen, verbunden mit der Abtrennung des Bistums Neiva (Hauptstadt des Departements Huila).
Mit einer Fläche von knapp 10.000 qkm ist das Bistum Garzón zweieinhalbmal so groß wie das Bistum Aachen. Allerdings leben in seinem Gebiet nur 560.00 Menschen (ein Viertel der Aachener Bistumsbevölkerung), von denen 490.000 katholisch sind (die Hälfte der katholischen Bevölkerung im Bistum Aachen). In den 64 Pfarreien der Diözese sind neben unzähligen Ehrenamtlichen derzeit 125 Diözesanpriester, 10 Ordenspriester und 103 Ordensfrauen tätig.