Mittlerweile sind wir schon im siebten Programmtag der Reise nach Kolumbien und weiterhin erwartet uns eine täglich neue und spannende Agenda. Heute geht es zu einer Messfeier, bei der die Gruppe das Priesterseminar Cartagena kennenlernt. Nach dieser Begegnung werden drei Sozialprojekte des Erzbistums besucht.
Der siebte Programmtag steht ganz im Zeichen von sozialen Projekten in Cartagena. „Wir sind das soziale Gesicht der Erzdiözese und wollen eine Mauer gegen den Hunger bauen“. Mit diesen Worten stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tafel „Banco de Alimentos“ ihr Projekt vor. Sie wurde vor 22 Jahren gegründet und möchte Antworten geben auf die Notsituation in der fünftgrößten Stadt Kolumbiens. Es existiere - obwohl Cartagena eine reiche Stadt sei - eine massive Schere zwischen Arm und Reich. Geschätzt würden rund 1.500 Menschen auf der Straße leben. Viele Familien könnten „gerade so“ den Hunger überleben. Aus diesem Grund verteilt die Tafel Lebensmittelpakete an ihre Partnerinnen und Partner vor Ort und hat während der Corona-Pandemie Gemeinschaftsküchen errichtet, um Kinder, Seniorinnen und Senioren und weitere Bedürftige mit Mahlzeiten zu versorgen.
Die Tafel ist nur eines von vielen Projekten, die von der Sozialpastoral in der Erzdiözese Cartagena angeboten werden. Mit „Sepamive“ (Servicio Pastoral al migrantes Venezolano) kümmert sich eine Initiative um Flüchtlinge aus Venzuela. Aktuell sind 2,8 Millionen Flüchtlinge offiziell registriert. Hiervon leben mehr als 72.000 in Cartagena. Mit „Talitha Qum“ hat die Aachener Delegation noch ein drittes Projekt besucht. Es setzt auf Prävention und Hilfe und will Mädchen vor (sexueller) Ausbeutung schützen.