Eine Million Infektionen in Kolumbien

Zahl der Corona-Todesopfer bei 30.000

Aus einem Video der Kolumbianischen Bischofskonferenz (c) CEC
Aus einem Video der Kolumbianischen Bischofskonferenz
Datum:
Di. 27. Okt. 2020
Von:
Carina Delheit

Nach Spanien und Frankreich hat Kolumbien als achtes Land weltweit am vergangenen Wochenende die Zahl von einer Million Menschen überschritten, die an COVID-19 erkrankt waren oder sind. Damit ist die Zahl der bislang Infizierten zweieinhalb mal so hoch wie in Deutschland. Bei einer Bevölkerung von knapp 50 Millionen entspricht das im Moment einer Rate von 2% (in Deutschland derzeit 0,5%).

Die Zahl der Todesopfer, die bisher offiziell an medizinischen Folgen der Pandemie starben, liegt im Partnerland momentan bei 30.000, also dreimal so hoch wie in Deutschland. Zählt man die Menschen hinzu, die aufgrund von durch die Coronaschutzmaßnahmen verursachten Notsituationen ums Leben kamen, dürfte die Zahl noch höher liegen. Lediglich bei der Zahl der täglichen Neuinfektionen liegen Kolumbien und Deutschland mit 8.000 bis 9.000 etwa gleich auf.

Wie in Deutschland steigen die Zahlen der Neuinfektionen regional unterschiedlich an. Besonderen Anlass zur Sorge haben z. B. die vier Bischöfe der Diözesen in den Departements Caquetá und Putumayo, die den westlichen Teil des kolumbianischen Amazonasgebietes bilden. In einer gemeinsamen öffentlichen Erklärung rufen diese Bischöfe angesichts steigender Infektionszahlen jetzt die Bevölkerung dazu auf, persönlich und als Gemeinschaft verantwortungsvoller als bisher mit den Präventionsmaßnahmen umzugehen. Das größtenteils dünn besiedelte Gebiet hat einen relativ hohen Anteil an indigener Bevölkerung.