Einsatz für Versöhnung und Frieden muss weitergehen

Erzbischof Rueda sieht in Wahlverlauf demokratisches Verantwortungsbewusstsein

Monseñor Luis José Rueda in seiner Videobotschaft (c) CEC
Monseñor Luis José Rueda in seiner Videobotschaft
Datum:
Mi. 29. Juni 2022
Von:
Carina Delheit

Der Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz und Erzbishof von Bogota, Monseñor Luis José Rueda, hat in einer kurzen Videobotschaft nach Bekanntwerden des Ergebnisses der kolumbianischen Präsidenschaftswahl den Verlauf der Wahl als Beweis für eine Demokratie gewertet, in der die Wahlberechtigten durch ihre Teilnahme Verantwortunbgsbewusstsein und die Liebe zu ihrem Land zum Ausdruck gebracht haben.
Alles, was bei der Wahl nicht gut gelaufen sei, so der Erzbischof, solle Motivation zur Verbesserung in der Zukunft sein. Jetzt gelte es, den Blick nach vorne zu richten und sich mit vereinten Kräften weiter für Versöhnung, Frieden und ganzheitliche Entwicklung einzusetzen. Für die katholische Kirche erklärte Monseñor Rueda die Bereitschaft, weiter an diesen Zielen zu arbeiten.
Dem gewählten Präsidenten und der Vizepräsidenten wünschte der Erzbischof die göttliche Weisheit beim Lenken der Geschicke des Landes in die beschriebene Richtung.

Die Wahlbeteiligung bei der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl, in der bei einer Stichwahl die beiden Höchstplatzieren des ersten Wahlgangs gegeneinander angetreten waren, lag mit 58% für kolumbianische Verhältnisse außergewöhnlich hoch.
Der siegreiche Kandidat Gustavo Petro konnte die Departements an den Rändern des Landes, also in den Grenz- und Küstenregionen, für sich entscheiden. Im Zentrum des Landes gingen bis auf den Hauptstadt-Distrikt Bogota dagegen alle Departements an den Kandidaten Rodolfo Hernández. Die Randregionen Kolumbiens haben mehrheitlich einen deutlich höheren Bevölkerungsanteil ethnischer Minderheiten als der Rest des Landes und sind bis heute die vom Staat am meisten vernachlässigten Gebiete mit den meisten bewaffneten Konflikten, bei denen die Zivilbevölkerung zwischen die Fronten gerät. Eine wichtige Rolle für den Wahlsieg Petros spielte in diesem Zusammenhang die Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin, die afrokolumbianische Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Francia Márquez.