Erster Chocoaner Bischof von Quibdó

Bisheriger Generalvikar von Cali erster afrokolumbianischer Bischof

Padre Wiston Mosquera Moreno (c) privat
Padre Wiston Mosquera Moreno
Datum:
Di. 9. Juli 2024
Von:
Carina Delheit

500 Jahre nach dem ersten Eintreffen afrikanischer Sklaven im heutigen Kolumbien ist mit dem bisherigen Generalvikar des Erzbistums Cali, Padre Wiston Mosquera Moreno erstmals ein Afrokolumbianer zum Bischof eines kolumbianischen Bistums ernannt worden.
Der Neuernannte wurde 1967 im Gebiet des Bistums Istmina-Tadó im Departement Chocó geboren und ging zum Studium nach Cali. Dort wurde er auch 2005 zum Priester geweiht. In Cali erfolgte ein Weiterstudium in Philosophie und Religionswissenschaften. Nach zahlreichen Aufgaben in der Gemeindeseelsorge des Erzbistums Cali waren die jüngsten dienstlichen Stationen die Ämter des Kathedralpfarrers von Cali und des Generalvikars im Erzbistum.
Monseñor Mario de Jesús Álvarez Gómez, der als Bischof des Nachbarbistums Istmina-Tadó seit 2022 auch Administrator von Quibdó war, freute sich in einer Videobotschaft über diesen historischen Moment für das Bistums Quibdó im speziellen und für die kolumbianische Kirche im allgemeinen.

Das Bistum Quibdó an der kolumbianischen Pazifikküste umfasst die Region um die Stadt Quibdó, die auch Hauptstadt des Departements Chocó ist.
Die wald- und wasserreiche Region ist mehrheitlich von afrokolumbianischer Bevölkerung und von kleineren indigenen Gruppen besiedelt und wegen ihrer Fruchtbarkeit und Bodenschätze von großem wirtschaftlichen Interesse - mit der Konsequenz, dass sich bewaffnete Gruppen aller Lager dort nach wie vor bekämpfen und auf dem Rücken der Zivillbevölkerung für die Kontrolle des Gebietes über Leichen gehen.
Das Gebiet, das seit 1952 ein Apostolisches Vikariat war und seelsorglich vor allem vom Missionsorden der Claretiner betreut wurde, erhielt 1990 den Status einer Diözese. Diese ist mit einer Fläche von knapp 16.000 qkm fast viermal so groß wie das Bistum Aachen, hat aber nur knapp 15% der Aachener Bistumsbevölkerung. Für die 250.000 katholisch Getauften gibt es derzeit 23 Pfarreien, in denen neben vielen Ehrenamtlichen 38 Diözesan- und 5 Ordenspriester sowie 26 Ordensschwestern arbeiten. Mit den Salvatorianerinnen ist dort auch eine Ordensgemeinschaft vertreten, deren Gründerin aus dem Gebiet des Bistums Aachen stammte.