iPapst Franziskus hat in die Gruppe von 21 Kandidaten, die er neu zu Kardinälen kreieren will, auch Monseñor Luis José Rueda Aparicio, den Erzbischof von Bogotá und Primas von Kolumbien einbezogen. Wie der Papst jetzt bekannt gab, soll das nächste Konsistorium samt Kardinalserhebungen Ende September unmittelbar vor der Weltsynode zum Thema Synodalität in Rom stattfinden.
Mit Kardinal Rueda ist der siebte Leiter der kolumbianischen Hauptstadtdiözese in Folge zum Kardinal ernannt worden. Da Papst Franziskus schon mehrere Bischofssitze, die eine langjährige Kardinalstradition hatten, bei seinen Neuernennungen unberücksichtigt ließ, liegt die Vermutung nahe, dass die Ernennung eine Auszeichung für die Arbeit des Bogotaner Erzbischofs bedeutet. Außergewöhnlich ist die Tatsache, dass es mit seinen beiden Amtsvorgängern jetzt drei noch lebende Kardinäle mit direktem Bezug zum Erzbistum Bogotá gibt. Allerdings haben beide Amtsvorgänger die Altersgrenze von 80 Jahren, die das Ausscheiden aus dem Wahlgremium bei einem Konklave bedeutet, überschritten. Da dies auch für den emeritierten Erzbischof von Cartagena gilt, der beim letzten Konsistorium Kardinal wurde, ist Monseñor Rueda nach heutigem Stand der einzige Kardinal Kolumbiens, der in den nächsten 19 Jahren einen Nachfolger von Papst Franziskus mitwählen könnte.
Der Neuernannte wurde 1962 in San Gil im Departement Santander als zehntes von elf Kindern eines Bauarbeiters und seiner Ehefrau geboren. Nach Studium in San Gil und Bucaramanga wurde er 1988 in seinem Heimatbistum zum Priester geweiht und setzte seine theologischen Studien in Rom fort. Es schlossen sich zahlreiche Einsätze als Gemeindepfarrer und später auch als Pastoralvikar im Bistum Socorro und San Gil an. 2012 wurde Monseñor Rueda zum Bischof von Montelíbano ernannt, 2018 als Erzbischof nach Popayán versetzt. Seit 2020 leitet der neue Kardinal das Hauptstadtbistum Bogotá und wurde 2021 zum Vorsitzenden der kolumbianischen Bischofskonferenz gewählt.