Mit der Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch Papst Franziskus hat Monseñor Darío de Jesús Monsalve Mejía am 8. Dezember seine Amtszeit als Erzbischof von Cali kurz vor Vollendung seines 75. Lebensjahres beendet.
Der Erzbischof emeritus wurde 1948 in Valparaíso im äußersten Süden des Departements Antioquia geboren und 1976 zum Priester des Bistums Jericó geweiht. 1993 wurde er zum Weihbischof in Medellin ernannt, 2001 zum Bischof von Malagá-Soatá in Nordostkolumbien. 2010 ernannte Papst Benedikt XVI. Monseñor Monsalve zum Koadjutor-Erzbischof von Cali. 2011 folgte er seinem Amtsvorgänger als Erzbischof der Hauptstadt des Departments Valle del Cauca und der einzigen Millionenmetropole im Süden des Landes. Im April 2022 war mit Monseñor Luis Fernando Rodríguez Velásquez, bis dahin Weihbischof in Cali, erneut ein Koadjutor-Erzbischof für Cali ernannt worden, der nun neuer Erzbischof ist.
Erzbischof Monsalve hat sich in den vergangenen Jahren als streitbarer Befürworter des Friedensvertrags von 2016 zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC-Guerrilla und mit seinem Einsatz für Versöhnung und gegen soziale Ungerechtigkeit national und international einen Namen gemacht. Bei den landesweiten Protesten von 2021 gegen geplante Steuerreformen und weitere Belastungen für Geringverdienende, bei denen Cali das Epizentrum gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und staatlichen Sicherheitskräften mit zahlreichen Toten und Verletzten v. a. unter den großteils jugendlichen Demonstrierenden war, gehört Monseñor Monsalve zu den humanitären Aushändlern einer Lösung des Konfliktes vor Ort. Ebenso war er einer der kolumbianischen Bischöfe, die den ersten Sondierungsversuch von Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der ELN-Guerilla vonseiten der kolumbianischen Kirche begleiteten.
Es ist davon auszugehen, dass der wortgewaltige Erzbischof sich auch nach seiner Emeritierung für weitere Fortschritte im nationalen Friedens- und Versöhnungsprozess einsetzen wird, den die neue Regierung Kolumbiens prioritär auf die Tagesordnung gesetzt hat.