Das Erzbistum der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá startet in der diesjährigen Fastenzeit eine Solidaritätsaktion für das kolumbianische Schwesterbistum Tibú. Die gesammelten Spenden sollen die Arbeit der Kirche von Tibú unterstützen. Die Kollektengelder aus Bogotá sollen die Arbeit der Caritas, der Ausbildung von Laien für kirchliche Dienste und dem Kirchenbau unterstützen, da die Diözese selbst zu den ärmsten des Landes gehört.
Die Region Catatumbo an der Grenze zu Venezuela, in der sich dieses erst 1998 entstandene Bistum befindet, ist seit Jahrzehnten eines der konfliktreichsten und gewalttätigsten Gebiete Kolumbiens. Die waldreiche Gegend, die für ihre blitzreichen Gewitter (sogenannte Catatumbo-Gewitter) und ihren Ölreichtum bekannt ist, ist nach wie vor Schauplatz von Auseinandersetzungen aller bewaffneten Gruppen des Landes und ein Hotspot des Koka-Anbaus und -Handels. Hauptleidtragende sind die ländlichen Bevölkerungsgruppen wie Indigene und Kleinbauern, die ständig zwischen die Fronten geraten.
Das Bistum Tibú ist doppelt so groß wie das Bistum Aachen, allerdings lebt mit 210.000 Menschen nur etwa ein Zehntel der Aachener Bistumsbevölkerung in der Diözese. 95% der Bevölkerung sind katholisch. In den 17 Pfarreien (mit zahlreichen Außenstationen) sind 25 Diözesan- und Ordenspriester tätig. Der im Februar 2022 eingesetzte Diöezsanbischof Israel Bravo Cortés ist mit derzeit 51 Jahren einer jüngsten Diözesanbischöfe Kolumbiens.