Auch wenn Ostern gerade erst vorbei ist: das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat sich für seine diesjährige Weihnachtsaktion schon entschieden, welche Kampagnengäste nach Deutschland eingeladen werden, um von ihrer Arbeit zu berichten.
Einer der Ausgewählten ist Edwin Alexander Narváez Estacio. Der 19-jährige Afrokolumbianer aus der südwestkolumbianischen Küstenstadt Tumaco engagiert sich ehrenamtlich im Centro Juvenil Afro der Comboni-Missionare im sozial extrem schwachen Stadtteil Nuevo Milenio, der um die Jahrtausendwende größtenteils auf Stelzen in die Mangrovenwälder des Pazifikufers gebaut wurde. Damit passt seine Arbeit perfekt zum Thema der diesjährigen Weihnachtsaktion von Adveniat, die die Jugendpastoral in Lateinamerika in den Mittelpunkt stellt.
Edwin ist Leiter einer Jugendgruppe, die sich den Namen "Descuádrate" gegeben hat. Diese unübersetzbare Wortneuschöpfung nimmt Bezug auf das spanische Wort cuadro (Rechteck, Rahmen), das für Vorstellungen steht, die Erwachsene von Jugendlichen oft haben und für die Normen und Vorschriften, die sie für sie machen. Die Mitglieder dieser Gruppe wollen ein (Personen-) Kreis in einem oft vorgefassten Quadrat sein, der seinen eigenen Weg sucht und findet. So rufen sie mit ihrem Gruppennamen sich und andere dazu auf, sich nicht vorschnell in Schemata pressen zu lassen, die andere ihnen zuschreiben.
Edwin ist außerdem Vorstandsmitglied der Jugendleitungsrunde, in der die Erfahrungen aus allen Kinder- und Jugendgruppen des Centro Afro zusammenfließen.
Zusammen mit einem weiteren Team-Mitglied des Centro und der deutschen Fachkraft Ulrike Purrer Guardado, die seit gut zehn Jahren die Arbeit des Jugendzentrums begleitet, werden die kolumbianischen Adveniatgäste in der Zeit vom 4.-7. Dezember im Bistum Aachen zu Besuch sein, von ihrer Arbeit berichten und mit Interessierten in den Austausch gehen.
