Das diesjährige Konsistorium zur Ernennung neuer Kardinäle in Rom nutzte der im letzten Jahr zum Kardinal ernannte emeritierte Erzbischof von Cartagena Monseñor Jorge Enrique Jiménez Carvajal CIM, die erster Messe in der römischen Titelkirche zu feiern, die ihm mit der Kardinalsernennung zugewiesen wurde. Mit der symbolischen Ernennung eines neuen Kardinals zum Titularpfarrer einer römischen Kirche soll die enge Verbundenheit der mehrheitlich weltweit tätigen Kardinäle mit dem Bischof von Rom zum Ausdruck kommen.
An der Messfeier am 3. Oktober nahmen außer dem Neuernannten auch der Erzbischof der venezolanischen Hauptstadt Caracas Monseñor Baltazar Kardinal Porras Cardozo und Priester aus dem Erzbistum Cartagena teil, das Jiménez von 2005-2021 leitete. Passend zur franziskanischen Geschichte des Ortes griff die Predigt die Lebens- und Glaubenszeugnisse der frühchristlichen Martyrin Dorothea und des hl. Franz von Assisi auf, der am 3. Oktober 1226 starb.
Die Kirche Santa Dorotea liegt im römischen Stadtteil Trastevere. Sie gehört zu einem Konvent von Franziskaner-Minoriten. Die dort beheimatete Gemeinde hat entsprechend der Bevölkerung des Viertels eine große ethnische Diversität. Der heutige Kirchenbau aus dem 18. Jahrhundert geht auf eine erstmals im 12. Jahrhundert erwähnte, deutlich ältere Kirche zurück, die dem hl. Silvester geweiht war. Aus dem dortigen Minoritenkonvent kamen im 16. Jahrhundert wichtige Impulse für die Gründung der Ordensgemeinschaften der Theatiner und der Piaristen.