Kolumbien bittet Deutschland um Impfdosen für Geflüchtete aus Venezuela

Kolumbien bittet um Impfdosen (c) Florian Kopp | Adveniat
Kolumbien bittet um Impfdosen
Datum:
Mo. 14. Juni 2021
Von:
Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen

Wie das Weltkircheportal der Deutschen Bischofskonferenz meldet, will die kolumbianische Regierung Deutschland um Hilfe bei der Versorgung der rund 1,8 Millionen venezolanischer Geflüchteter bitten. Kolumbien hat in den vergangenen fünf Jahren etwa 1,8 Millionen Geflüchtete aus Venezuela aufgenommen und entschieden, ihren Aufenthaltsstatus zu legalisieren. Marta Lucía Ramírez, Vizepräsidentin und Außenministerin Kolumbiens, sagte in einem Interview der "Welt": "Ich möchte Deutschland in aller Form bitten, dass sie uns Impfdosen spenden, damit wir das kolumbianische Volk und alle venezolanischen Migranten impfen können, sodass wir zeitgleich ein Wirtschaftswachstum starten und Arbeitsplätze für die Kolumbianer und Venezolaner schaffen können."

Seit Ende April halten in Kolumbien soziale Proteste an, die sich an einer inzwischen zurückgenommenen Steuerreform des Präsidenten Iván Duque entzündeten und auf die der kolumbianische Staat mit massiven Polizei- und Militäreinsätzen begegnet. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission (CIDH) hat ihre Untersuchung der Vorwürfe wegen massiver Gewaltanwendung von Teilen der Polizei und der Demonstranten bereits begonnen. Gesprächtspartner sind Vertreter/-innen der kolumbianischen Zivilgesellschaft, Opfer der Gewalt sowie staatliche Stellen. Die Arbeit der Menschenrechtskommission wird darin bestehen, Daten und Beschwerden über Menschenrechtsverletzungen zu sammeln und schließlich Feststellungen und Empfehlungen an die Regierung zu richten. Bei den Unruhen sollen mehr als 75 Menschen ums Leben gekommen sein, die meisten Zivilisten. Human Rights Watch und Amnesty International erhoben schwere Vorwürfe gegen die kolumbianische Regierung.

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