Kontexte und Perspektiven

Gespräche in der deutschen Botschaft und in der kolumbianischen Bischofskonferenz

Besuch beim früheren Partnerschaftsbeauftragten Padre Juan Álvaro Zapata, der jetzt die neuerrichtete Pfarre Nuestra Señora de Aparecida in Bogotá leitet (c) Thomas Hoogen
Besuch beim früheren Partnerschaftsbeauftragten Padre Juan Álvaro Zapata, der jetzt die neuerrichtete Pfarre Nuestra Señora de Aparecida in Bogotá leitet
Datum:
Do. 15. Feb. 2024
Von:
Thomas Hoogen

Zum Abschluss des Kolumbienbesuchs von Aachener Bistumsvertretern standen Gespräche mit staatlichen und kirchlichen Institutionen auf dem Programm.

Kaffeepause bei der Vollversammlung der kolumbianischen Bischofskonferenz (c) Thomas Hoogen
Kaffeepause bei der Vollversammlung der kolumbianischen Bischofskonferenz

Die Vertreter der deutschen Botschaft betonten in einem intensiven Austausch die wichtige Rolle der Kirche in Kolumbien für Versöhnungs- und Friedensprozesse. Die größten Herausforderungen sahen sie in der mangelnden staatlichen Präsenz in weiten Teilen des Landes, in denen kirchliche Strukturen als einzige überall vor Ort vertreten sind. Es braucht staatlicherseits eine kontinuierliche und verlässlichere Umsetzung von Programmen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Sicherheit. Aus Sicht der Botschaftsvertreter gelingt es der aktuellen Regierung nur sehr bedingt, ihre durchaus vorhandenen Erfolge im Friedensprozess und in der Entwicklung des Landes als solche zu kommunizieren. Dies ist umso wichtiger angesichts der wachsenden geostrategischen Bedeutung des Landes.

Bei der 106. Vollversammlung der kolumbianischen Bischofskonferenz hatte Markus Offner die Gelegenheit, sich als neuer Bischöflicher Beauftragter vorzustellen. In einer kurzen Rede benannte er neben den in der Partnerschaft der beiden Ortskirchen schon erreichten Zielen den Schutz des gemeinsamen Hauses als verbindende Herausforderung für die Gestaltung der Partnerschaft Aachen-Kolumbien.

Die Vollversammlung bot auch Gelegenheit, dem neuen Apostolischen Nuntius in Kolumbien in einem Achtaugengespräch die Aachener Kolumbienpartnerschaft vorzustellen.

Bei einem informellen Treffen mit David Mauricio Alvear, einem Mitarbeiter des kolumbianischen Kulturministeriums, erfuhren die Gäste mehr über ganzheitliche und dezentrale Ansätze in der aktuellen Kulturpolitik, die der Überzeugung folgen, dass die Stärkung kultureller Identität in ihrer Vielfalt entscheidend zum Gelingen von Friedens- und Versöhnungsprozessen beiträgt. Dafür hat die aktuelle kolumbianische Regierung ihre finanziellen Mittel kontinuierlich erhöht. Dieser kulturbezogene Ansatz entspricht auch der Arbeit von mehreren Aachener Partnerschaftsprojekten. David Mauricio hat die Partnerschaft Aachen-Kolumbien während seines Studiums bei einem Besuch der Heiligtumsfahrten im Bistum Aachen im Jahr 2014 kennen gelernt.

Kolumbienreise 2024

Do. 8. Feb. 2024
7 Bilder