Die Bischöfliche Kurie von Quibdó, vor Ort als Konvent bekannt, ist eine der bedeutendsten architektonischen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt des Chocó.
Der Entwurf von dem katalanischen Architekten Luis Llach Llostera aus dem Jahr 1931 wurde 1943 durch den baskischen Claretinerbruder Vicente Galicia Arrué umgesetzt. Das Gebäude diente zunächst als Konvent der örtlichen Kommunität der Claretiner, die in der gesamten Region seelsorglich tätig waren und seit 1908 den Apostolischen Präfekten, seit 1952 den Apostolischen Vikar und 1990 den ersten Bischof des neuerrichteten Bistums Quibdó stellten.
Derzeit beherbergt das Gebäude die Bistumsverwaltung der Diözese Quibdó, zu der neben dem Finanz- und Verwaltungsbereich die Abteilungen Gesundheitspastoral, Sozialpastoral, Kommunikation, Jugendpastoral und die Diözesankommission Justitia et Pax gehören. In dem Gebäude gibt es außerdem eine Stelle zur Vermittlung von traditionellem medizinischen Wissen, v. a. zu Heilpflanzen.
Die Diözese Quibdó als Eigentümerin des Gebäudes nutzt einige Räumlichkeiten nicht nur für geistliche sondern auch für soziale Begleitung. In der Kapelle im Südflügel, die als Gedenkstätte für die Ermordeten des bewaffneten Konflikts eingerichtet ist, erfahren Angehörige der Opfer spirituelle und soziale Unterstützung. Die Kapelle leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Friedensaufbau in der Region und im Land. Dort finden auch Solidaritäts-Gottesdienste und andere Veranstaltungen statt.
1998 wurde das Gebäude zum nationalen Kulturdenkmal erhoben. 2012 wurde der Konvent vom kolumbianischen Kulturministerium restauriert, wodurch auch die soziale Arbeit der Diözese Quibdó Unterstützung erhielt.
Als historischer Ort, der einen großen Teil des religiösen Erbes bewahrt, für das die Claretiner-Missionare in dieser Region stehen, ist der Konvent für die Bevölkerung von Quibdó ein besonders wichtiger und wertvoller Ort.
