Dass die Kolumbien-Partnerschaft des Bistums Aachen nicht nur vielfältig, sondern auch auf den unterschiedlichsten Ebenen sehr lebendig ist, hat bereits der erste Tag der Südamerika-Reise von Bischof Dr. Helmut Dieser gezeigt. Neben einem Besuch bei der kolumbianischen Bischofskonferenz stand auch die Begegnung mit Christinnen und Christen der deutschsprachigen Gemeinden St. Mateo (evangelisch) und St. Miguel (katholisch), ein ökumenischer Wortgottesdienst und ein Vormittag im Zentrum von Bogotá auf dem Programm.
Während des Besuchs bei der kolumbianischen Bischofskonferenz sicherten sich beide Seiten zu, die Partnerschaft auch in Zukunft in bewährter Weise weiterführen zu wollen. Als Zeichen des Dankes erhielt die Delegation aus dem Bistum Aachen eine Replik des Schwarzen Christus von Bojayá überreicht. Der verstümmelte Corpus erinnert daran, dass am 2. Mai 2002 mehr als 100 Menschen - darunter 45 Kinder - bei einem Angriff der FARC-Guerilla auf eine Gruppe der Paramilitärs starben, als eine Bombe in der Kirche von Bojayá explodierte. Seitdem steht der verkohlte Corpus des Kruzifixes für den Willen nach Versöhnung. Neben intensiven Gesprächen stand für die Aachener Delegation auch eine Führung über das Gelände und durch die verschiedenen Abteilungen der Kolumbianischen Bischofskonferenz auf dem Programm.
Zu sehr persönlichen Begegnungen kam es dann am Nachmittag während eines Treffens mit Mitgliedern der beiden christlichen Gemeinden St. Miguel und St. Mateo. In ihrer Begrüßung drückte die Kirchenratsvorsitzende der Gemeinde St. Michael, Astrid Weigand, ihre Freunde über den Besuch der Aachener Delegation aus. „Mir liegt die Gemeinde sehr am Herzen und ich hoffe, dass wir unsere Arbeit auch in Zukunft weiterführen können.“ Angesichts einer Größe von momentan 40 aktiven Mitgliedern sei sie sehr daran interessiert, dass die Gemeinde auch in Zukunft noch wachsen könne. Bischof Dr. Helmut Dieser zeigte sich beeindruckt darüber, „was hier an Leben und Glauben versammelt ist“. Zudem wollte er wissen, wie die Menschen zur deutschsprachigen Gemeinde gefunden haben. Als erstes ergriffen Erwin und Luise Marwan das Wort. Beide sind als junges Ehepaar vor 58 Jahren nach Kolumbien gekommen und nie wieder gegangen. „Wir sind hier, weil wir uns wohl fühlen“, betonten beide. Im Anschluss an einen herzlichen Austausch bei einem Stück Kuchen und Kaffee, versammelte sich die Gemeinde in der Kirche, um gemeinsam mit Bischof Dieser und der evangelischen Pfarrerin Christhild Grafe einen ökumenischen Wortgottesdienst zu feiern.
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