Die Bischöfe des Departements Valle del Cauca (Kirchenprovinz Cali) haben einen Brief veröffentlicht, in dem sie ihre Sorge und Solidarität aufgrund der zunehmenden Gewaltsituation in der Stadt Buenaventura zum Ausdruck bringen.
Der Bischof von Buenaventura, Rubén Darío Jaramillo Montoya, hatte berichtet, dass in mehreren Orten des Landkreises Buenaventura Massaker zu befürchten seien. Aus diesem Grund hat die Bevölkerung von Buenaventura in der vergangenen Woche friedlich demonstriert. In ihrem Brief beklagen die Bischöfe, dass mafiöse Gruppen und Drogenkartelle zahlreiche Stadtviertel beherrschen. Die illegalen Gruppen ermorden regelmäßig besonders junge Leute, die nicht bei ihnen mitmachen wollen.
Die Bischöfe der gesamten Pazifikküste betonten, dass sie solidarisch mit der großen Menschenkette für den Frieden in Buenaventura sind. Deswegen haben sie in ihren Bistümern zu mehreren Solidaritätsaktionen mit Buenaventura aufgerufen; so zeigen die Pazifikbischöfe und ihre Diözesen ihre Verbundenheit mit den Menschen in Buenaventura.
Die Stadt Buenaventura liegt an der Pazifikküste am Westhang der Anden im Departement Valle del Cauca und bildet die kolumbianische Großregion Westen. Das Stadtzentrum liegt auf der Insel Cascajal. Die Entfernung zur Departmentshauptstadt Cali beträgt 145 km. Die Kommune Buenaventura hat eine Bevölkerung von knapp 433.000, von denen knapp 400.000 in der Kernstadt leben. Die Stadt ist ein Zentrum der afrokolumbianischen Kultur. Der Seehafen von Tumaco ist ein wichtiger Umschlagplatz für den internationalen Drogenhandel.
Das Bistum Buenaventura ist mit knapp 6300 qkm anderthalbmal so groß wie das Bistum Aachen. Etwa Dreiviertel der Gesamtbevölkerung sind katholisch. Von den 22 Pfarreien der Diözese liegt mehr als die Hälfte in der Stadt Buenaventura. Weitere 65 Vikarien und Kapellengemeinschaften sind über das Umland verteilt.