Mitte September fand in Cartagena die XXI. Nationalkonferenz Afropastoral (EPA) statt. Die Veranstaltung mit Teilnehmenden aus den für diesen Arbeitsbereich relevanten Regionen und Diözesen Kolumbiens bot Raum zum Reflektieren, Evaluieren und Feiern beim gemeinsamen Erfahrungsaustausch über den Alltag, mit denen Afrogemeinden und -gruppen in Kolumbien heute konfrontiert sind, und über die schon geleistete Arbeit. Die kolumbianische Bischofskonferenz begleitete das Treffen durch die Verantwortlichen des Arbeitsbereichs Ethnische Gruppen beim Nationalbüro Missionspastoral.
Das Treffen diente auch dazu, neue Schritte zu entwerfen, um mit Nachdruck und synodaler Perspektive auf den Ruf der schwarzen Gemeinschaften zu antworten, wie es bereits auf kontinentaler Ebene im Kontext des päpstlichen Schreibens "Quaerida Amazonia" für die indigenen Gemeinschaften vorgeschlagenen wurde.
An der Konferenz mit dem Titel „Afro-Spiritualität in der Perspektive einer prophetischen Kirche“ nahm auch Monseñor Francisco Javier Múnera Correa, Erzbischof von Cartagena und Vorsitzender der kolumbianischen Bischofskonferenz, teil und leitete unter anderem eine im Kreuzgang der Kirche San Pedro Claver besonders gestaltete Liturgie.
Padre Carlos Alberto Zuluaga Benjumea, Leiter des Arbeitsbereichs Ethnische Gruppen, stellte den Zusammenhang zu den Prinzipien Synodalität, Hoffnung und Mission her, die für ihn seit den Missionaren Alonso de Sandoval und seinem Schüler, dem hl. Petrus Claver gelten. Beide hätten durch Wort und Tat Spuren hinterlassen, vor allem Letzterer, dessen "Lebensbeispiel [...] uns immer noch herausfordert und uns als Kirche anspornt, mit Nachdruck auf den Schrei der schwarzen Bevölkerung zu antworten, deren Pilgerweg uns an das Volk Israel erinnert, das Ägypten verließ".
Die erste Nationalkonferenz dieser Art fand 1980 in Buenaventura statt, an der auch mehrere lateinamerikanische Bischöfe teilnahmen. Ein ermutigendes Hoffnungszeichen war die Nachricht der Ernennung von Wiston Mosquera Moreno, Bischof von Quibdó, dem ersten afrokolumbianischen Bischof, der ebenfalls in Cartagena teilnahm.
Zentrales Anliegen der Afropastoral sowei Ausdruck von Synodalität ist das Konzept Ubuntu, eine afrikanische Kosmovision der Gemeinschaft, die sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einer spezifischen Art und Weise entwickelt hat, das Reich Gottes aus afrokolumbianischer Sicht zu begreifen und zu leben. Dieses Konzept biete auch die "Gelegenheit, jedes Zeichen anzuprangern, das diesen Aufruf zum Leben des Reiches Gottes überschatten könnte. Wir prangern die neuen Formen der Versklavung, der Verarmung, der Gewalt und der Zerstörung des Gemeinsamen Hauses an, die uns als gesamte Menschheit und in besonderer Weise unsere Brüder und Schwestern betreffen“, fügte Padre Carlos Alberto Zuluaga diesbezüglich hinzu.