Der Bogotaner Weihbischof Luis Manuel Alí Herrera hat sich als Mitglied der Päpstlichen Kommission zum Schutz Minderjähriger während einer internationalen Konferenz zur Missbrauchsprävention und Hilfe für Missbrauchsopfer zu Präventionsfragen geäußert. Die Tagung fand Ende September unter dem Titel "Unser gemeinsamer Auftrag: die Kinder Gottes schützen" in der polnischen Hauptstadt Warschau statt und war von der Päpstlichen Kommission und der polnischen Bischofskonferenz durchgeführt worden.
Das Treffen diene, so der kolumbianische Weihbischof, der seit Juli auch Generalsekretär der kolumbianischen Bischofskonferenz ist, vor allem dem Aufbau von Netzwerken, um von positiven Beispielen zu lernen und so die Präventionsarbeit durch Austausch und Abstimmung zu verbessern.
Mit Blick auf Lateinamerika nannte Monseñor Alí als wichtige Schritte die vom lateinamerikanischen Bischofsrat CELAM sowie von der Kontinentalvereinigung der Ordensleute CLAR erarbeiteten Richtlinien, die in allen Diözesen und religiösen Gemeinschaften Lateinamerikas und der Karibik die Einrichtung klarer definierter Gremien zur Prävention von Missbrauch und zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im eigenen Zuständigkeitsbereich bedeuten. Wichtig für diese Arbeit seien auch die Präventionsschulungen, die für Teilnehmende aus ganz Lateinamerika an der Päpstlichen Universität von Mexiko durchgeführt würden.
Weihbischof Alí unterstrich zudem, dass die Unterstützung von Opfern unterschiedliche Handlungsschritte erfordere, die vom Zuhören über verschiedene Formen der Begleitung bis zur Hilfe bei der Erstattung einer Anzeige reichten. Um den Opfern gerecht zu werden, seien jeweils angepasste Formen der therapeutischen Unterstützung wichtig. Besonders herausfordernd sei die Aufarbeitung des Themas Gewalt im lateinamerikanischen Kontext, der oft quer durch alle gesellschaftlichen Bereiche von einer sehr hohen Gewaltbereitschaft geprägt ist.