Angesichts neuer bewaffneter Konfrontationen zwischen Rebellengruppen in der Region Arauca hat Monseñor Jaime Abril González, der Bischof von Arauca, in einer öffentlichen Erklärung seine Besorgnis über die Vorgänge zum Ausdruck gebracht, die die humanitäre und soziale Krise verschärfen, die bereits seit Jahrzehnten in dieser Region herrscht. Er beklagte, dass die Zivilbevölkerung ein weiteres Mal am meisten betroffen sei, und forderte von den Verursachern der Gewalt, die Menschen in den Gemeinden außen vor zu lassen. Der Bischof rief dazu auf, die Gemüter zu beruhigen, klaren Kopf zu behalten, das Gemeinwohl in den Mittelpunkt zu stellen und nicht der Spirale der Gewalt zu verfallen, deren Konsequenzen niemand kenne. Er rief gleichzeitig zum Dialog auf als einem Weg zur Beilegung von Differenzen auf der Basis von Wahrheit und Klarheit im Handeln.
Bischof Abril forderte Aufklärung der Vorfälle von den zuständigen Stellen und, an den Orten der Kämpfe alles Nötige zum Schutz des Lebens und der Unversehrtheit der Zivilbevölkerung zu unternehmen. Die in diesen Gebieten präsenten internationalen Vertretungen bat er, der Zivilbevölkerung und ihren Einrichtungen die notwendige Begleitung zukommen zu lassen.
Der Bischof erinnerte daran, dass die katholische Kirche in Arauca fest zu den Prinzipien des Evangeliums stehe und immer bereit sei, bestmöglich bei der Überwindung der gegenwärtigen Krise zu kooperieren und zu Versöhnung und Frieden beizutragen.
Im Grenzgebiet zu Venezuela liegen die ELN-Guerilla und Dissidenten der FARC auf Kosten der Bevölkerung in den Orten Tame, Fortul und Saravena im offenen Konflikt um die Hoheit über Territorien,. Laut Etelivar Torres, Bürgermeister von Arauquita, geht man in der Region etwa 17 Todesopfern aus. Juan Carlos Villate, Ortsvertreter von Tame, weist auf die dringende Notwendigkeit der Schaffung sicherer humanitärer Korridore hin, damit die Zivilbevölkerung das Gebiet verlassen kann. Es werden außerdem 2.000 Notunterkünfte für Menschen benötigt, die aus dem Kampfgebiet fliehen.
Monseñor Luis José Rueda Aparicio, Erzbischof von Bogotá und Vorsitzender der kolumbianischen Bischofskonferenz, beklagte, dass illegale bewaffnete Gruppen, kaum dass das Jahr 2022 begonnen habe, neue Anschläge auf Menschenleben verübt hätten. Er bekundete der Kirche und den Menschen dieser Region seine Solidarität und bezog die Opfer dieser Konfliktregion in sein Gebet mit ein.