2022 jährte sich zum zwanzigsten Mal das Massaker von Bellavista. Am 2. Mai 2002 wurden in Bellavista (Gemeinde Boyacá, Departement Chocó) bei massiven Kämpfen zwischen Paramilitärs und Guerilla 119 Menschen getötet und 114 verletzt, als in die Kirche des Ortes, in die sich etwa 500 Menschen geflüchtet hatten, eine Bombe der Guerilla einschlug. Sie galt den hinter der Kirche verschanzten Paramilitärs, die die Zivilbevölkerung als Schutzschild nutzten. Trotz vorheriger Warnungen nationaler und internationaler Beobachter ergriff die Regierung keine Initiative, um den Ausbruch der Kämpfe zu verhindern.
Nach der Bergung der Leichen blieb der Torso des Kruzifixus in den Trümmern liegen. Heute wird er in der Gemeinde verehrt als Symbol, dass Jesus mit den Opfern gelitten hat und das Massaker nicht der Wille Gottes gewesen sein kann. 2017 wurde der Kruzifixus von Bellavista während des Kolumbienbesuchs von Papst Franziskus für die zentrale Gedenkfeier für die Opfer des kolumbianischen Konfliktes nach Villavicencio geholt.
Auf dem Bild ist die neue Kirche von Bellavista zu sehen, die als Gedenkort genutzt wird, und links davon die Ruine der zerbombten Kirche.