Am 10. Mai haben sich die ersten drei der kolumbianischen Präsidentschaftskandidaten für die Wahl Ende Mai in einer Erklärung für Gewaltlosigkeit in der heißen Phase des Wahlkampfs verpflichtet. Auch der Anführer der größten Oppositionspartei, Gustavo Petro, und die Grünen-Kandidatin Ingrid Betancourt haben ihre Bereitschaft erklärt, diese Erklärung noch zu unterschreiben.
Die Vereinbarung war auf Initiative des Nationalen Rates für Frieden, Versöhnung und Zusammenleben, des Arbeitgeberverbands, der Kolumbianischen Bischofskonferenz und der Wahlbeobachtungskommission zustande gekommen.
Der Vorsitzender der kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis José Rueda, erklärte anlässlich der ersten Unterzeichnungen, dass das Ziel sei, die Kandidaten und politischen Lager, aber auch die Medien und die kolumbianische Zivilgesellschaft für die Bedeutung einer politischen Kultur zu sensibilisieren, die auf Wahrheit, Anerkennung und Respekt für den politischen Gegner basiert.
Im Vorfeld hatte es außerdem Vorgespräche des Beauftragten der kolumbianischen Bischofskonferenz, Monseñor Héctor Fabio Henao Gaviria, mit allen Präsidentschaftskandidaten zu Maßnahmen der Absicherung von Menschenrechts-Standards gegeben, um Gewalt im Umfeld der Wahlen zu verhindern.
Angesichts der in den letzten Monaten zunehmenden Gewalt durch verschiedene bewaffnete Gruppen und der oft polarisierenden Berichtserstattung der Medien gibt es große Befürchtungen im In- und Ausland, dass es im unmittelbaren Umfeld der kolumbianischen Präsidentschaftswahlen zu weiteren Gewaltausbrüchen kommt.