Nachdem am vergangenen Freitag dutzende Menschen durch Schlammlawinen nahe der Ortschaft El Carmen de Atrato an der Straße von der chocoanischen Hauptstadt Quibdó nach Medellin zu Tode kamen, hat Papst Franziskus in einem Telegramm von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin den Angehörigen der Todesopfer und den Verletzten seine Anteilnahme ausgesprochen.
Die Erdrutsche wurden nach langen Regenfällen durch aufgeweichte Böden in Hanglagen ausgelöst. Rettungskräfte waren auch drei Tage nach der Katastrophe noch auf der Suche nach weiteren Opfern. Einige Menschen hatten sich vor einer ersten Schlammlawine in einem Haus in Sicherheit bringen wollen, das dann von einem weiteren Erdrutsch verschüttet wurde.
Als Administrator des vakanten Bistums Quibdó hat sich auch der Bischof des chocoanischen Nachbarbistums Istmina-Tadó Monseñor Mario de Jesús Álvarez Gómez in El Carmen del Atrato persönlich einen Überblick über die Situation nach den Erdrutschen verschafft.
Der Ort El Carmen del Atrato liegt im äußersten Osten des Departements Chocó an der Grenze zum deutlich gebirgigeren Nachbardepartement Antioquia, dessen Hauptstadt Medellin ist. In der Kommune leben etwa 15.000 Menschen. Es ist die einzige Ortschaft des Chocó, die nicht mehrheitlich afrokolumbianische sondern hellhäutige Bevölkerung hat.