Nachdem der bisherige Erzbischof Luis José Rueda neuer Metropolit von Bogotá geworden ist, hat das Erzbistum Popayán jetzt eine neue Leitung: Mit Monseñor Omar Alberto Sánchez Cubillos OP hat Papst Franziskus den bisherigen Bischof von Tibú in Nordostkolumbien (Departement Norte de Santander) zum neuen Erzbischof und Metropoliten der Kirchenprovinz Popayán in den südwestlichen Departements Cauca und Nariño ernannt.
Der Neuernannte wurde 1963 im Gebiet des Bistums Zipaquirá (Departement Cundinamarca) geboren. Nach Ordenseintritt, -ausbildung und Studium legte er 1989 seine ewige Profess als Dominikaner ab und wurde 1990 zum Priester geweiht. Es folgte ein Weiterstudium an den Universitäten seines Ordens in Bogotá und Rom. Nach Einsätzen als Pfarrer in Barranquilla, Mitglied der kolumbianischen Provinzleitung seines Ordens und Prior der Ordenskonvente in Chiquinquirá, Villavicencio und Bucaramanga wurde er 2011 von Papst Benedikt dem XVI. zum Bischof von Tibú ernannt.
Monseñor Sánchez gehört zur Gruppe der Bischöfe, die sich bei den kirchlichen Bemühungen um eine Unterstützung des Zustandekommens von Friedensverhandlungen zwischen kolumbianischer Regierung und den Guerillagruppen FARC und ELN engagierten. 2015 war er als Gast der ADVENIAT-Weihnachtsaktion im Bistum Aachen zu Gast.
Popayán im oberen Caucatal ist die Hauptstadt des Departements Cauca. Die Stadt am Westhang der Zentralkordillere wurde 1537 von spanischen Eroberern gegründet und bereits 1546 Bischofssitz. Das Bistum (seit 1900 Erzbistum) gehört so mit Santa Marta, Cartagena und Bogotá zu den vier Diözesen, auf die das heutige Kolumbien 250 Jahre lang aufgeteilt war.
Das Erzbistum Popayán ist heute flächenmäßig halb so groß wie Nordrhein-Westfalen, hat aber kaum mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Bistums Aachen (1,3 Millionen), von denen 1,2 Millionen katholisch sind. Derzeit gibt es 120 Pfarreien, 120 Diözesan- und 30 Ordenspriester.
Das Departement Cauca hat in Kolumbien den höchsten Anteil an indigener Bevölkerung (21,6%), die dementsprechend, vor allem in den ländlichen Regionen, stärker präsent ist als in den meisten anderen Landesteilen. Hauptursache für die anhaltende massive Gewalt mit Morden und Vertreibungen vor allem der ländlichen Bevölkerung ist in der Gesamtregion der sehr verbreitete Anbau von Kokapflanzen.