Am 29. Oktober wird eine weitere Kolumbianerin seliggesprochen. Mutter María Berenice wurde 1898 als María Ana Julia Duque Hencker als ältestes von 19 Kindern eines spanischstämmigen Vaters und einer deutschstämmigen Mutter in der kolumbianischen Kaffeeregion im Departement Caldas geboren. Den größten Teil ihres Lebens verbrachte sie im Nachbar-Departement Antioquia, wo sie 1917 in den Orden der Dominikanerinnen von der Darstellung des Herrn eintrat. 1943 gründete sie die Kleinen Schwestern von Mariä Verkündigung (Hermanitas de la Anunciación), deren Gründungsoberin sie war. Sie starb hochbetagt 1993, nachdem sie weitere religiöse Gemeinschaften und Initiativen ins Leben gerufen hatte.
Die Verkündigungsschwestern betreiben zahlreiche Kindergärten und Schulen und sind in der Pastoral vor Ort tätig, wo sie ihre Arbeit, dem Charisma der Gründerin folgend, vor allem sozialen Randgruppen in prekären Großstadtvierteln, Kleinstädten und auf dem Land widmen.
Die inzwischen weltweit in einem Dutzend Ländern tätige Gemeinschaft hat derzeit etwa 500 Schwestern und 100 Kommunitäten, von denen drei Viertel in Kolumbien und die meisten anderen in Lateinamerika liegen. Darüber hinaus gibt es einzelne Niederlassungen in den USA, in Spanien, der Elfenbeinküste und auf den Philippinen.
Entsprechend der inzwischen geübten Praxis wird die Seligsprechung nicht in Rom sondern am Herkunfts- bzw. Wirkungsort der neuen Seligen vollzogen, in diesem Fall in Medellin. In einer Grußbotschaft anlässlich der Seligsprechung drückte der Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz Erzbischof Luis José Rueda seine Freude über diese besondere Form der Stärkung der kolumbianische Kirche aus und bat im Namen des kolumbianischen Volkes um die Fürsprache der neuen Seligen bei Versöhnung, Frieden und Neuevangelisierung in Kolumbien im Kontext des synodalen Prozesses.
