Vier Gäste aus dem Bistum Pasto sind auf Einladung des Aachener Diözesan-Caritasverbandes und von Caritas International Deutschland in caritativen Einrichtungen des Bistums Aachen in den fachlichen Austausch gegangen. Neben dem Leiter der Diözesan-Sozialpastoral waren noch eine Mitarbeiterin aus dem Bereich der Behindertenpastoral sowie eine Anwältin und ein Referent für die Gemeindecaritas in der Besuchsgruppe.
Das Bistum Pasto im Südwesten Kolumbiens hat nach wie vor sehr unter dem bewaffneten Konflikt des Landes zu leiden. Eine große Zahl von Menschen mit körperlichen Einschränkungen sind Opfer von Landminen, die in Kolumbien nach wie vor in den Konfliktgebieten in Unmengen vergraben sind. Ein Grund für die andauernden bewaffneten Auseinandersetzungen sind die weitläufigen Anbaugebote von Koka in der Region für die Drogenproduktion. Neben psychosozialer Betreuung ist juristische Unterstützung notwendig, um die den Konfliktopfern zustehende Unterstützung einzufordern.
Die Gemeindecaritas in Pasto und den Nachbardiözesen des Departements Nariño besteht aus einem gut ausgebauten Netz von verantwortlichen Ehrenamtlichen, die in jeder Gemeinde ein Team bilden, um Menschen in den größten sozialen Herausforderungen ihres Ortes zu unterstützen. Da die sozialen Sicherungssysteme und Gesundheitsdienste v. a. auf dem Land deutlich schlechter aufgestellt sind als in Deutschland, ist diese Unterstützung für die Betroffenen besonders wertvoll.
Der Kontakt zwischen Pasto und Aachen hatte sich seit einem Besuch des Bischofs von Pasto in Aachen und des Diözesandirektors der Sozialpastoral intensiviert, die im Februar 2024 im Rahmen der Misereor-Fastenaktion in Deutschland zu Gast waren. Ein Gegenbesuch des Aachener Diözesan-Caritasdirektors in Pasto im September vertiefte den fachlichen Austausch, der in Zukunft weiter intensiviert werden soll.
