Von den über 30.000 €, die als Kollekten bei den Gottesdiensten der Aachener Heiligtumsfahrt 2023 gesammelt wurden, gehen aufgrund eines Beschlusses des Aachener Domkapitels als Veranstalter der Wallfahrt 50 Prozent an ein Nachhaltigkeitsprojekt im Süden Kolumbiens, das von Misereor gefördert wird.
Die gut 15.200 € wurden jetzt an Misereor weitergeleitet. Die im kolumbianischen Puerto Nariño am Ufer des Amazonas unweit der peruanischen Grenze ansässige Organisation FUCAI, deren Arbeit von Misereor gefördert wird, setzt sich für die Stärkung der indigenen Gemeinschaften im Dreiländereck Kolumbien/Peru/Brasilien ein. Konkret bezieht das Projekt 250 Familien der in diesem Gebiet lebenden Ethnie Ticuna ein. Es geht vorrangig um Ernährungssicherheit durch traditionelle Anbau-, Ernährungs- und Verarbeitungsmethoden. Durch Maßnahmen der Agroforstwirtschaft, der Wiederaufforstung und der Errichtung biologischer Korridore sollen die Lebensumstände der Einheimischen in dieser dünn besiedelten, aber wald- und wasserreichen Region angesichts von Klimakrise und Rohstoffausbeutung durch auswärtige Konzerne gesichert und verbessert werden. Dies kann u. a. durch Saatgutbanken, Aktionen von Gemeinschaftsarbeit (in den indigenen Kulturen mingas genannt), lokale Messen zur Vermarktung der eigenen Produkte und Stärkung des Gemeinschaftsbewusstseins erreicht werden.