Vom Chocó in den Süden der Hauptstadt

Bisheriger Bischof von Quibdó wird neuer Leiter des Bistums Soacha

Monseñor Juan Carlos Barreto Barreto (c) privat
Monseñor Juan Carlos Barreto Barreto
Datum:
Di. 26. Apr. 2022
Von:
Carina Delheit

Papst Franziskus hat den bisherigen Bischof von Quibdó Monseñor Juan Carlos Barreto Barreto zum dritten Bischof von Soacha ernannt. Er wurde 1968 im Departement Tolima geboren und nach dem Studium in La Ceja (Departement Antioquia) für seine Herkunftsdiözese El Espinal 1993 zum Priester geweiht. Zusatzstudien in Rom und an kolumbianischen Hochschulen beendete er mit Lizenziaten in Spiritualitätstheologie, Philosophie und Religionspädagogik sowie einem Master im Studiengang Frieden/Entwicklung/Bürgerschaftliches Engagement. Als Priester war Monseñor Barreto in der Gemeindeseelsorge und als Seminarleiter in der Priesterausbildung sowie als Diözesandirektor des Kindermissionswerks tätig.
2013 wurde er zum Bischof von Quibdó ernannt und geweiht, 2021 zum Vorsitzenden der nationalen Bischofskommission für Sozialpastoral gewählt.

Soziale Fragen werden Bischof Barreto auch in seiner neuen Diözese beschäftigen. Das Bistum Soacha liegt im Süden und Südosten des Ballungsraumes der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Es umfasst damit viele der ärmsten Viertel und Vororte der Metropolitanregion, die in den letzten Jahrzehnten vor allem durch Migrationsschübe entstanden sind. Ein Großteil der Bevölkerung dort sind intern Vertriebene, die vor dem bewaffneten Konflikt in Krisenregionen des Landes in die Hauptstadt geflüchtet sind. Am äußersten Südrand dieser Ansiedlungen leben viele der zuletzt Angekommenen unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Das Bistum Soacha wurde als eine der jüngsten kolumbianischen Diözesen 2003 errichtet. Mit einer Fläche von 425 qkm ist es so groß wie die Stadt Mönchengladbach und der Kreis Viersen zusammen, hat aber mit 1,6 Mio.Menschen die dreifache Bevölkerung. Davon sind 1,3 Mio. Menschen katholisch. In den 45 Pfarreien des Bistums sind derzeit ca. 70 Diözesanpriester, 10 Ordenspriester und etwa 160 Ordensfrauen tätig. Zu ihnen gehört auch eine kleine Kommunität der in Aachen gegründeten Schwestern vom armen Kinde Jesus. Die Schwestern, die vor über 80 Jahren aus Deutschland nach Kolumbien kamen, betreiben in einem der ärmsten Viertel von Soacha einen Kindergarten, ein pädagogisches Zentrum für Kinder und Jugendliche und eine Gesundheitsstation.