Monseñor Nelson Jair Cardona Ramírez, seit 2016 Bischof von San José del Guaviare im nördlichen Teil der kolumbianischen Region Amazonien, ist zum neuen Bischof von Pereira ernannt worden. Er kehrt damit in seine Geburtsregion, das kolumbianische Kaffee-Dreieck zurück.
Der Neuernannte wurde 1969 in Norcasia im Departement Caldas geboren und nach seinem Studium in Manizales 1992 in seiner Herkunftsdiözese La Dorada-Guaduas zum Priester geweiht. Es folgten Einsätze in der Jugend- und Berufungspastoral, der Gemeindeseelsorge und der Priesterausbildung.
Während seiner Zeit in Guaviare war Monseñor Nelson 2022-23 auch Administrator des vakanten Nachbar-Erzbistums Villavicencio.
2024 wurde Bischof Cardona zum Vorsitzenden der neu eingerichteten Bischofskommission für Prävention und Kindesschutz ernannt.
Die Stadt Pereira am Westhang der Zentralkordillere ist Hauptstadt des Departements Risaralda im so genannten Kaffeedreieck Kolumbiens, das neben Landwirtschaft auch für nationalen und internationalen Tourismus bekannt ist.
Die indigenen Quimbaya, die von ca. 500 v. Chr. bis ca. 1600 n. Chr. die Region besiedelten, waren für ihre Kupfer- und Goldschmiedekunst berühmt, was sie seit den 1530ern zur Zielscheibe der spanischen Eroberer im kolumbianischen Bergland machte. Trotz erbitterter Gegenwehr konnten die Quimbaya ihre nahezu vollständige Ausrottung durch die Kolonialmacht nicht verhindern. Die in dieser Zeit am Standort von Pereira gegründete Kolonialstadt Cartago wurde im 17. Jahrhundert an den benachbarten heutigen Standort am Caucafluss verlegt.
Das Bistum Pereira wurde 1952 von Manizales abgetrennt. Es gehört heute mit den Diözesen Cúcuta und Sonsón-Rionegro zu den bevölkerungsreichsten und bedeutendsten Bistümern Kolumbiens, die keine Erzdiözesen sind. Seine Bevölkerung von knapp 1,2 Mio. Menschen (950.000 davon katholisch) ist größer als die des benachbarten Erzbistums Manizales, zu dessen Kirchenprovinz Pereira gehört. Derzeit gibt es im Bistum Pereira 113 Pfarreien. Neben vielen anderen Engagierten sind dort 171 Diözesan- und 33 Ordenspriester sowie 47 Ordensfrauen tätig. Zu den vielen Bildungseinrichtungen der Diözese gehören die Volksuniversität Risaralda und die Diözesanschule Theologie zur Ausbildung ehrenamtlich Engagierter im kirchlichen Kontext.