Vorab-Nachfolge im Erzbistum Cali

Weihbischof Rodríguez zum Bischofskoadjutor ernannt

Mons. Luis Fernando Rodríguez Velásquez (c) CEC
Mons. Luis Fernando Rodríguez Velásquez
Datum:
Fr. 22. Apr. 2022
Von:
Carina Delheit

Papst Franziskus hat den bisherigen Weihbischof Luis Fernando Rodríguez Velásquez zum Bischofskoadjutor des Erzbistums Cali ernannt. Der 62-Jährige wurde in Medellín geboren und nach dortigem Studium 1984 für sein Herkunftsbistum zum Priester geweiht. Zusatzstudien in Rom und Bogotá schloss er mit einer Promotion in Kirchenrecht und einem Lizenziat in Religionspädagogik ab. Nach Einsätzen als Gemeindeseelsorger und Ausbilder im Priesterseminar von Medellín war Monseñor Rodríguez 2004 bis 2013 Rektor der Päpstlichen Bolivariana-Universität Medellín. 2013 wurde er Generalvikar des Erzbistums Medellín. 2014 erfolgten Ernennung und Weihe zum Weihbischof in Cali. 

Der derzeit amtierende Erzbischof von Cali Darío de Jesús Monsalve Mejía wurde 2010 als damaliger Bischof von Málaga-Soatá in Nordostkolumbien zum Koadjutorbischof von Cali ernannt und folgte seinem Vorgänger 2011 ins Amt des Erzbischofs. Monseñor  Monsalve vollendet kommenden März sein 75. Lebensjahr und muss dann laut Kirchenrecht dem Papst sein Rücktrittsgesuch aus Altersgründen einreichen. Über den Zeitpunkt der Annahme des Rücktritts entscheidet der Papst. 
Ein vom Papst ernannter Bischofskoadjutor unterstützt den Diözesanbischof der Diözese, für die er ernannt ist, in seinen Aufgaben, wie dies auch Weihbischöfe tun. Im Unterschied zum Weihbischof hat der Bischofskoadjutor das Recht auf Nachfolge als Diözesanbischof in seiner Einsatzdiözese.
Erzbischof Monsalve freut sich, dass auf der Grundlage dieser Personalentscheidung eine gute Vorbereitung der Amtsübergabe möglich wird.

Mit ca. 2,5 Mio. Menschen (ca. 3,2 Mio. im Ballungsraum) ist die Stadt Cali, deren voller Name Santiago de Cali ist, die drittbevölkerungsreichste Kolumbiens nach Bogotá und Medellín. Als einzige Millionenstadt in der Südhälfte des Landes ist sie die wichtigste Metropole für den gesamten Süden und Südwesten Kolumbiens. International bekannt ist Cali als Hauptstadt der Salsa. Im vergangenen Jahr erlangte die Stadt traurige Berühmtheit durch extrem gewalttätige Auseinandersetzungen bei landesweiten Protesten gegen die Regierung mit zahlreichen Toten und verwüsteten Stadtteilen.
Das Bistum Cali wurde 1910 gegründet und 1964 zum Erzbistum erhoben. Es hat mit ca. 2500 qkm Zweidrittel der Fläche des Bistums Aachen, aber dessen anderthalbfache Bevölkerung. Von den knapp 3 Mio. Menschen, die in ihm leben, sind etwa 2,3 Mio. katholisch. In gut 170 Pfarreien arbeiten etwa 240 Diözesan- und 120 Ordenspriester. 
Seit Mitte der 2010er Jahre sind in der Sozialpastoral (Caritas) des Erzbistums Cali vom Bistum Aachen entsandte Fachkräfte im Rahmen des von der Bundesregierung geförderten Programms "Dialog und lebendige Partnerschaft (DLP)" im Einsatz.