Zweite Novena in Pandemiezeiten

Kolumbien feiert Weihnachten neun Tage lang im Voraus

Novena in der Basisgemeinde Casitas Bíblicas, Bogotá (c) privat
Novena in der Basisgemeinde Casitas Bíblicas, Bogotá
Datum:
Do. 16. Dez. 2021
Von:
Carina Delheit

Mit dem 16. Dezember beginnt in Kolumbien die Novena de Navidad (Weihnachtsnovene). Für die meisten Menschen sind die neun Tage vor Weihnachten der Höhepunkt des Weihnachtsfestes. Verwandte, Nachbarn und Freunde treffen sich an wechselnden Orten, um gemeinsam zu singen, zu beten, zu essen und zu trinken. Jede Diözese und viele Gruppen und Institutionen erstellen jedes Jahr neue Texte und Liedfolgen für diese besondere Form der Hausgottesdienste. Meist werden darin die einzelnen Personen(gruppen) der Heiligen Familie und der Weihnachtsgeschichte näher betrachtet. Unter den gerne verwandten Liedern gibt es aber, wie in Deutschland, auch solche, die kaum etwas mit der Weihnachtsgeschichte zu tun haben.

Im zweiten Pandemiejahr sind aufgrund aktuell relativ niedriger Inzidenzen nach Abklingen der dritten Welle im Herbst (derzeit ca. 2.000 neue Infektionen pro Tag) die Rahmenbedingungen für solche Feiern deutlich besser als im Vorjahr, als die Infektionszahlen fast zehnmal so hoch waren. Nichts desto trotz haben die bisherigen Einschränkung seit März 2020 und die extrem schwierigen Lebensverhältnisse vieler Menschen, die wegen der Pandemie ihre Arbeit verloren haben oder unter gesundheitlichen Folgen leiden, zusammen mit der nach wie vor in vielen Regionen des Landes andauernden Gewalt und der politischen Krise, die im Frühsommer zu landesweiten Protesten führte, das Land in eine schwierige Situation gebracht.

Die Festfreude lassen sich viele aber selbst in konfliktiven Regionen des Landes nicht nehmen. Ulrike Purrer, deutsche COMUNDO-Fachkraft in Tumaco, schreibt dazu: "Gegen die Weihnachtsnovene hilft kein Kraut."