Bruder Sebaldus verstorben

Bruder Sebaldus, mit bürgerlichem Namen Edmund Blätzer, wurde am 4. März 1939 in Nürn­berg geboren.

Nach seiner Volksschulzeit absolvierte er eine Maler- und Anstreicherlehre, die er als Innungs­bester mit dem Gesellenbrief abschloss. Danach übernahm er, zusätzlich zur Arbeit als Geselle in seinem erlernten Beruf, die Pflege seiner Großmutter. Nach deren Tod trat er, inspiriert von der Biographie der Heiligen Thérèse von Lisieux, im Alter von 20 Jahren am 11. November 1959 in das Trappistenkloster Mariawald ein. Sein Noviziat begann er dort am 22. Mai.1960. Am 27. Mai 1962 legte er die Zeitliche Profess ab, seine Feierliche Profess folgte am 27. Mai 1965.

In den ersten Jahren als Professmönch war Bruder Sebaldus, wie vorher in seinem ange­stammten Beruf, als Maler- und Anstreicher im Kloster tätig. Danach war er über viele Jahre für die Likörwerkstatt zuständig. Dort war er als Bewahrer der geheimen Rezepturen nicht nur für den kompletten Produktionsprozess verantwortlich, sondern als „Verkaufs­fahrer“ des Klosters auch für die deutschlandweite Auslieferung der Klosterliköre.

Viele Jahre war Bruder Sebaldus als Mitglied im Rat der Mönche ein verlässlicher Berater für seine Mitbrüder. Aber auch für die Sorgen und Nöte der Angestellten und Gäste des Klosters hatte er immer ein offenes Ohr. Als das Kloster 2006 in schwierige finanzielle Fahrwässer geriet, war er als Berater und rechte Hand des Abtes maßgeblich an der Neuausrichtung der Klosterbetriebe beteiligt. Abt Josef ernannte ihn zum Cellerar und sein Rat war bei allen wichtigen Entscheidungen gefragt.

Nach der Auflösung der Abtei Mariawald im September 2018 bezog er eine kleine Wohnung in Heimbach, die er dann fast wie eine Kapelle einrichtete. Entscheidend für seine Ortswahl war die Nähe zu Mariawald. Sooft es ihm möglich war besuchte er das Kloster und das von ihm über fünfzig Jahre hinweg betreute „Bildstöckchen“ auf dem Kermeter. Als der „Mönch auf dem Scooter“ wird er den meisten Heimbachern in liebevoller Erinnerung bleiben. In seiner „Einsiedelei“ führte er, u.a. betreut von der Caritas, ein weitgehend selbstbestimmtes Leben, bis er sich aufgrund seiner vielen körperlichen Gebrechen im April 2024 dazu entschied, in ein Pflegeheim umzuziehen. Kurz zuvor, am 10. April, wurde seine Stabilität auf die Abtei Koningshoeven übertragen. Noch am Abend seines Ankunftstages im Pflegeheim musste er ins Krankenhaus Schleiden eingewiesen werden, wo er dann friedlich in den frühen Morgen­stunden des 12. April 2024 entschlief.

Das Requiem für Bruder Sebaldus unter Leitung des Abtes von Tilburg, Dom Isaac Majoor OCSO, wird am Mittwoch, den 17.4.2024 um 11:00 Uhr in der Mariawalder Klosterkirche gefeiert. Anschließend findet die Beerdigung auf dem Friedhof des Klosters statt.

R.i.p.