Es war die englische Sozialarbeiterin, Krankenschwester und Ärztin Cicely Saunders, die in den 60erJahren in einem Londoner Vorort das erste Hospiz unserer Zeit schuf. Sie gilt als Gründerin des inzwischen berühmt gewordenen St. Christopher´s Hospizes.
Der Name „Hospiz“ stammt aus dem Mittelalter, in dem Hospize an Pilgerwegen gebaut wurden, um den PilgerInnen und WanderInnen als Schutzhütte zu dienen. Hier konnte man sich ausruhen, stärken, andere Menschen treffen und Schutz vor Überfällen und schlechtem Wetter finden.
Diese Idee kann man auch auf die Situation unheilbar kranker und sterbender Menschen übertragen: Die Hospizbewegung möchte diese Menschen auf ihrem „letzten Weg“ begleiten, schützen, ausruhen lassen.
Mittlerweile verbreitet sich der Hospizgedanke auch in Deutschland immer mehr. Leider waren viele Vertreter der Kirchen hier zunächst zu abwartend, obwohl sich seit langem eine große Zahl von Christen in der Hospizbewegung engagiert.
Die Hospizbewegung will Bedingungen schaffen, die es erleichtern, das Sterben als einen intensiven Teil des Lebens wieder anzunehmen. Das gelingt nur, wenn der existentielle Wunsch der meisten Menschen erfüllt wird, wertvoll und in Würde bis zum Tode zu leben. Die persönlichen Wünsche und körperlichen, sozialen, spirituellen und psychischen Bedürfnisse des Sterbenden stehen im Mittelpunkt.
Da Sterbenskranke sehr häufig den Wunsch haben, bis zuletzt in vertrauter Umgebung, wenn möglich zu Hause zu leben, ist es Ziel der Hospizarbeit, in erster Linie die häusliche Pflege und Begleitung zu fördern. Die BegleiterInnen besuchen den schwer kranken Menschen in seinem eigenen Zuhause und unterstützen seine Familie, seinen Partner bzw. seine Partnerin, seine Freundinnen und Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn oder auch den Pflegedienst.
Sie bringen den Angehörigen in Abschied- und Trauerbegleitung die gleiche Aufmerksamkeit entgegen wie dem Sterbenden - auch über dessen Tod hinaus. Diese Aufgabe ist sicher sehr verantwortungsvoll und sie verlangt von den BegleiterInnen eine Menge. Aber aus dieser Arbeit kann man auch viel Kraft, Lebensmut und Lebenserfahrung schöpfen.
Inzwischen gibt es allein in NRW rund 140 Hospizinitiativen, die sich für die oben genannte Aufgabe einsetzen, und damit auch das Tabu brechen, das unsere Gesellschaft um die Themen Sterben und Tod aufgebaut hat.
Es ist noch wichtig zu erwähnen, dass die Hospizbewegung die „Sterbehilfe“, d.h. die Tötung auf Verlangen in jeder Art und Weise ablehnt. Unverzichtbar für die Hospizarbeit ist eine wirkliche Zusammenarbeit von Arzt, Pflegedienst, SeelsorgerIn und (ehrenamtlichem) HospizmitarbeiterIn!
Der Regionale Arbeitskreis Hospiz hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Anliegen Sterbebegleitung und Hospizarbeit „öffentlich“ zu machen und alle, die sich in diesem Bereich engagieren, zu unterstützen.
In diesem Arbeitskreis sind Initiativen, Verbände und Einrichtungen zusammengeschlossen, die im Bereich der Hospizarbeit tätig sind.
Neben Fortbildungen, Erfahrungsaustausch und einzelnen Veranstaltungen bietet der Arbeitskreis auch Informationen zur Hospizarbeit und Themen wie Patientenverfügung an.
Im Kreis Heinsberg gibt es zur Zeit vier ehrenamtliche Hospizinitiativen und ein stationäres Hospiz. Die MitarbeiterInnen der Initiativen stehen gerne für Gespräche, Anfragen und Informationen zur Verfügung.
Ambulante Hospizbewegung der Hermann-Josef Stiftung
N. N.
Ambulante Kinderhospizgruppe „Sonnenblume“ Wegberg
Frau Borries-Fiedler, Tüschenbroicher Str. 44, Wegberg, Tel. 02434/3923
Hospizbewegung Camino e.V.
https://www.camino-hospiz.de/
Ökumenische Hospizbewegung Regenbogen e.V.
https://www.regenbogen-hospiz.de/
Hospiz der Hermann-Josef-Stiftung
https://www.hospiz-erkelenz.de/Das-Hospiz