Wenn ihr diese Zeilen lest, liegen schon 13 Tage des Monats März hinter uns. Es waren und sind in unserer Kirche besondere Tage des Fastens und der Einladung zur persönlichen Rückbesinnung; so können wir uns neu bewusst werden, was uns wichtig ist, auf welchen Fundamenten wir unser Leben aufzubauen versuchen und was uns Mut und Kraft schenkt, unser Leben anzunehmen und zu gestalten.
Nun gehen wir auf das Osterfest zu und diese Tagen werden wir in der Citykirche unter ein besonderes Thema stellen:
leben :
Ausnahmsweise ist mal das Satzeichen in diesem Slogan von besonderer Bedeutung. Der Doppelpunkt; er deutet an, dass dem Vorhergestellten noch etwas Bedeutsames folgt, etwas Erläuterndes. Fragen drängen sich auf: ‚Was erwarte ich noch in meinem Leben? Erwarte ich überhaupt noch etwas? Bin ich neugierig auf das, was kommt, oder lass ich alles auf mich zukommen? Empfinde ich mich als Gestalter*in meines Lebens oder fühle ich mich getrieben von den Umständen?‘
Fragen können so etwas wie der Treibstoff des Lebens sein; sie helfen, voranzukommen; sie machen Mut, nach einem Verweilen wieder aufzubrechen.
leben : bedenken in Tagen des Fragens und des Nicht-Verstehens. Gründonnerstag: „Warum geben sich Menschen dazu hin, andere zu verraten? Warum lähmt Angst die Menschen, so dass sie ihre Sehnsüchte und Hoffnungen vergessen? Warum sind Freundschaften so fragil, dass sie ihre Kraft verlieren, wenn das Leben zur Frage wird?“
Karfreitag: „Warum finden Menschen Lust am Töten? Warum sind sie so leicht zu beeinflussen? Warum hat ein System Freude daran, Wehrlose bloßzustellen und Geradlinige auszustoßen?“
Karsamstag: „Ist wirklich alles vorbei? Wenn Tod das Ziel ist, warum dann noch leben? Warum träumen, wenn doch alles in Nichts zerfällt? Warum glauben, wenn nicht zu glauben am Leben nichts ändert?“
leben : leben
Ostern: ist der Christinnen und Christen von Gott geschenkte Doppelpunkt. Ostern ist das von Gott gesetzte Satz-Zeichen, das ungeahnte Lebenserwartungen weckt und zugleich ist es das Mut-Zeichen, das uns herausfordert, Leben angstfrei zu gestalten.
Ostinato: hat vordergründig nichts mit Ostern zu tun, auch wenn die Worte ähnlich klingen. Ostinato ist in der Musik eine sich stetig wiederholende musikalische Figur, sei es eine Melodie, ein bestimmter Rhythmus oder ein anderes musikalisches Element. Ostern ist die ständig sich in unserem Leben wiederholende Melodie des Lebens.