Gedenktage Ende Oktober

2021_10_30_Klaus Schmitt dunkle Wolke (2) Kopie (c) Chr. Simonsen
Datum:
Sa. 30. Okt. 2021
Von:
Christoph Simonsen

Die kommenden Tage sind von ganz besonderer Bedeutung: Morgen, am Sonntag feiern wir mit unseren evangelischen Geschwistern das Reformationsfest, Montag gedenken wir aller Heiligen und am Dienstag erinnern wir uns unserer lieben Verstorbenen am Allerseelenfest.

Mich berühren diese Tage immer tief und wecken ein Meer von Gefühlen und Gedanken. Sie führen mir vor Augen, dass noch so vieles aussteht: Die Einheit der Kirchen; die Verwirklichung eines Glaubens, der die Kraft besitzt, Frieden in dieser Welt zu ermöglichen im Wissen um die Verbundenheit aller durch einen Gott; und nicht zuletzt wird mir gewahr, dass auch der innigste Glaube nicht davor bewahrt, um liebe und geliebte Menschen trauern zu müssen.

In unserer Citykirche nimmt mich in diesen Tagen ein Bild gefangen, dass im Rahmen der Ausstellung „Wand und Säule“ mit Arbeiten von Klaus Schmitt zu sehen ist. Es scheint, als sehe man nichts als eine große dunkle Fläche. Doch das täuscht. Im Licht des Tages – und unsere Citykirche bündelt nahezu stündlich das Sonnenlicht anders auf geheimnisvolle Weise in diesem wunderbaren Raum – im Licht des Tages darf man ein Kreuz erkennen – genau gesagt: ein Andreaskreuz – über das sich ein tiefes blau legt. Für mich ist dieses Bild in dieser kurzen Zeit, wo ich seines ansichtig sein darf, zu einem Hoffnungsbild geworden: die unerschöpfliche Weite des Himmels legt sich wie ein Mantel über das Kreuz und entmachtet es. Ja, es ist noch da, das Kreuz, aber die Zuversicht des Himmels drängt es in den Hintergrund. Und wer noch genauer in das Bild eintaucht, der wird erkennen, dass der Künstler Klaus Schmitt in weiteren Übermalungen das Kreuz bereichert hat mit dicken Pinselstrichen, ausgehend vom Knotenpunkt des Kreuzes, so dass sich das Kreuz verformt zu einem Stern.

So wünsche jeder und jedem von uns in diesen einen solchen Stern, der das Kreuz nicht verschweigt und um einen bergenden Himmel weiß.

Euer

Christoph Simonsen