Gerade ist alles anders

2020_03_17_Magnolien Kopie_b (c) Chr. Simonsen
Datum:
Di. 17. März 2020
Von:
Ursula Fabry-Roelofsen

Gerade ist alles ganz anders; nichts ist, wie wir es gewohnt sind; das Leben wird uns unvertraut.

Und doch: Der Frühling naht, überall sprosst es auf. Wenn auch das Leben an vielen Orten still steht, die Natur lässt sich davon nicht beeinflussen, sie blüht auf, sie wird, sie wächst.

Daran erinnert das Gedicht von Wolf Biermann. Ich möchte es Euch und Ihnen ans Herz legen, auf dass wir das blühen nicht verlernen.

Bleiben wir verbunden im Gebet, mit guten Gedanken und mit einer Portion Zuversicht

Ihr und Euer

Christoph Simonsen

 

Du, lass dich nicht verhärten
In dieser harten Zeit.
Die allzu hart sind, brechen,
Die allzu spitz sind, stechen
Und brechen ab sogleich.

Du, lass dich nicht verbittern
In dieser bittren Zeit.
Die Herrschenden erzittern
- Sitzt du erst hinter Gittern -
Doch nicht vor deinem Leid.

Du, lass dich nicht erschrecken
In dieser Schreckenszeit.
Das wolln sie doch bezwecken
Dass wir die Waffen strecken
Schon vor dem großen Streit.

Du, lass dich nicht verbrauchen,
Gebrauche deine Zeit.
Du kannst nicht untertauchen,
Du brauchst uns und wir brauchen
Grad deine Heiterkeit.

Wir wolln es nicht verschweigen
In dieser Schweigezeit.
Das Grün bricht aus den Zweigen,
Wir wolln das allen zeigen,
Dann wissen sie Bescheid.