Liebe Mitglieder, Freunde und Interessierte der
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit,
die Sommerferien sind vorbei und unsere nächsten Veranstaltungsankündigungen gehen schon in den Herbst hinein. Insbesondere wollen wir Ende September endlich die Eröffnung des „Gladbacher Hauses der Erinnerung“ (GHE) gemeinsam feiern. (Beachten Sie bitte die Pressemitteilung). Da wir u.a. aus ökonomischen Gründen einige Referenten nur in Kooperation mit anderen Institutionen einladen konnten, ließen sich manche Termin-Doppelungen leider nicht vermeiden. Wir hoffen auf Ihr Verständnis und dass Sie das nicht vom Besuch abhält. Zu allen anstehenden Veranstaltungen laden wir Sie herzlich ein.
Im Auftrag des Vorstands:
R. Hock
(Geschäftsführer)
W. Bruners – Die Ökumene Jesu
"Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle sein (Mk 11,17)
Referent: Dr. Wilhelm Bruners, 13 Jahre Leiter der bibel-pastoralen Arbeitsstelle in Jerusalem. Seit 2006 Mitarbeiter in der Citykirche
Mit einem Wort des Propheten Jesaja und einer provozierenden Handlung gegen die Händler und Geldwechsler will Jesus den Tempel in Jerusalem auch für Nichtjuden öffnen. "Die Hohenpriester und Schriftgelehrten hörten davon und suchten nach einer Möglichkeit, ihn umzubringen" (Mk 11,18).
Wenn das Reich Gottes für alle Völker begonnen hat, was bedeutet das für das Selbtverständnis der Christen?
Was bedeutet diese Offenheit nach innen für die Gestaltung der Kirche? Und was nach außen für den Diaog mit anderen Religionen?
Wie lässt sich diese weite Identität leben, ohne in die Beliebigkeit zu gehen und ohne die anderen Religionen zu vereinnahmen?
In Zusammenarbeit mit dem Kath. Forum MG-HS.
Referent: Prof. Jonathan Magonet war bis 2006 Direktor des Leo Baeck Instituts in London und Vizepräsident der Weltunion des progressiven Judentums (WUPJ).
Letztes Jahr sprach Rabbiner Magonet zu uns über das Gebot der Nächstenliebe. Sein diesjähriger Vortrag entstand im Zusammenhang mit dem Thema der Woche der Brüderlichkeit in 2013 "Zachor (Gedenke): Der Zukunft ein Gedächtnis".
Im Judentum ist "Erinnern" nicht nur ein Gedenken der Vergangenheit. Vielmehr geht es darum, die Vergangenheit in einer dynamischen Beziehung mit der Gegenwart zu halten, und diese richtet sich auf die Zukunft hin.
Die Betonung auf das "Erinnern" als Teil einer religiösen Weise in der Welt zu handeln, ist besonders in der Hebräischen Bibel und der jüdischen Liturgie zu sehen. Der Zusammenbruch der klassischen jüdischen Tradition seit der Emanzipation hat zur Sichtweise, wie Juden die Vergangenheit betrachten, ein neues Verständnis von "Geschichte" gebracht.
Aber wie und was wir erinnern, bleibt eine spirituelle Herausforderung für eine jüdische Gemeinschaft, die sich mit der Shoa und mit einer radikal neuen Nachkriegswelt auseinander setzt.
Info: http://www.jonathanmagonet.co.uk/# oder ein deutscher Artikel http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/2737
An diesem Tag werden wir eine Zeitreise vom mittelalterlichen Leben bis in unsere moderne Zeit machen.
Die Führung in Köln spannt den Bogen von der Römerzeit bis heute: Bereits für das 4. Jahrhundert n. Chr. ist in Köln die älteste deutsche jüdische Gemeinde belegt. Im Mittelalter lag das Zentrum des jüdischen Viertels im Bereich des heutigen Rathausplatzes. Wie sah damals das Leben der Juden aus? Wie mussten sie ihren Lebensunterhalt verdienen? Da die im Kölner Untergrund liegende Mikwe, das rituelle Bad, seit einiger Zeit geschlossen ist, müssen wir auf ihren Besuch leider verzichten.
Nach einem kurzen Imbiss in der Kölner Altstadt fahren wir zur Synagoge im Pulheimer Ortsteil Stommeln. Sie ist eine der wenigen Synagogen in Deutschland, die während der Pogrome von 1938 nicht zerstört wurden und auch der nach dem Krieg einsetzenden Abrisswelle nicht zum Opfer fielen.
Die Kulturabteilung der Stadt lädt seit 1991 einmal im Jahr einen Künstler oder eine Künstlerin ein, eine Arbeit zu realisieren, die eine enge Wechselbeziehung mit dem Raum eingeht, seine Architektur definiert und in seinem geschichtlichen Spannungsfeld definiert wird.
Letztes Jahr hat Gregor Schneider die Synagoge in einem Wohnhaus verschwinden lassen. Dieses Jahr hat der in Wuppertal lebende englische Bildhauer Tony Cragg, der bekannt ist für seine organisch anmutenden Skulpturen, die sich zum Teil Meter hoch in den Himmel schrauben, 3 Figuren für die Synagoge geschaffen..
Aus unterschiedlichen Materialien gefertigt, behaupten sie sich als autonome Körper im Raum, in die zum Teil Gesichter oder Fragmente menschlicher Physiognomien eingearbeitet sind. Erst beim Umschreiten der Werke erfährt man die Komplexität ihrer Aussage, ihre elementaren bildhauerischen Fragestellungen. In die Synagoge hat Tony Cragg eine kleine Arbeit und ein "Pair" gesetzt, ein Paar von zwei Skulpturen, die aus Holz gefertigt sind und die den Raum mit ihrer Plastizität konfrontieren. Er hat sich bewusst nicht mit der Geschichte des Ortes auseinandergesetzt und sieht seinen Beitrag als eine Setzung, die klar in die Zukunft weist und die sich auf die Kraft der Kunst besinnt.
Weitere Info: http://www.synagoge-stommeln.de
Abfahrt: 11.30 Uhr MG-Rheydt , 12.30 Uhr jüdisches Leben in Köln Mittagspause 16.30 Uhr Fahrt zum Kunstprojekt Synagoge Stommeln Rückfahrt, Ankunft 19.00 Uhr in MG- Rheydt.
Kostenbeteiligung: 10 € für Mitglieder,bzw. 15 € für Nicht-Mitglieder
Anmeldung hierzu bis 13.9. unter gcjz-mg@t-online.de (möglichst mit Angabe einer Handy-Nr.) und Überweisung auf unser Konto
IBAN DE 78 3105 0000 0000 1831 03 Sparkasse MG
Referent: Dr. Hans Maaß, arbeitete jahrelang im Evang. Oberkirchenrat zur Religionspädagogik, seit 1998 ist er im Vorstand des DKR, unserer Dachorganisation, und Herausgeber der Themenhefte.
Mit Unverständnis und Erschütterung muss man gehässige Äußerungen Luthers über Juden und zum Umgang mit Ihnen zur Kenntnis nehmen. Dabei hatte er sich in den ersten Jahren nach seinem öffentlichen Protest gegen den kirchlichen Ablasshandel sehr wohlwollend über die Juden als „Vettern, Brüder und Blutsfreunde“ Jesu geäußert. Wie lassen sich diese unterschiedlichen Haltungen verstehen? Wo muss berechtigte Kritik ansetzen?