Unter dem Motto „Gladbach gewinnt" vereinbarten sie 139 Engagement-Projekte, die einen Gesamtwert von rund 302.000 Euro repräsentieren. Auch das sind neue Bestmarken.
Riesen-Mann trifft Mann mit Riesen-Hut: Unter dieser Überschrift hätte die Begegnung von Jan Bolten von der Aktion „Freizeit behinderter Jugendlicher" e.V. (AFBJ) und Markus Dannhauer, Inhaber der Event-Agentur mdcp, beim Marktplatz stehen können. Der Zwei-Meter-Mann Bolten leistet zurzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Für den Marktplatz hatte sich der 19-Jährige in einen knallig orangefarbenen Ganzkörper-Anzug gehüllt, der sogar sein Gesicht bedeckte – ein spektakulärer Begleiter für die AFBJ-Vertreter Tim Theuerzeit und Kim Lange. Kaum weniger auffällig wirkte Markus Dannhauer, der mit einem überdimensionalen blinkenden Hut auf dem Kopf seine Handelspartner suchte. Nach einem kurzen Gespräch stand fest: Dannhauer macht für die FSJler des Vereins ein Berufs-Coaching, im Gegenzug stellt ihm die AFBJ einen Raum für Vorträge und Seminare zur Verfügung.
Für diese beiden Handelspartner galt dasselbe wie für alle anderen: Geld war tabu. Der Marktplatz brachte gemeinnützige Organisationen und Unternehmen zusammen. 90 Minuten lang handelten sie gegenseitige Leistungen, Engagement-Ansätze, Sachmittel und Ideen aus, jeder gab und bekam etwas. „Auf unserem Marktplatz gibt es gute Geschäfte auf Augenhöhe", sagte Frank Polixa, Sprecher der Katholischen Liga, des Zusammenschlusses von neun katholischen Verbänden und Einrichtungen aus dem Sozial- und Bildungsbereich in der Region.
Das zwanglose Zusammentreffen von Mitarbeitern aus Unternehmen und Vertretern sozialer Einrichtungen sei außergewöhnlich, betonte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, Schirmherr der „Kontaktbörse für gesellschaftliches Engagement". Er freute sich, dass die Stadtverwaltung erstmals selbst als Händler auftrat: Rund 25 Auszubildende wollen sich für soziale Einrichtungen engagieren – zum Beispiel für die Paul Moor-Schule, wo sie zwei Klassenräume streichen werden. Dafür erhalten sie Freikarten, wenn der „Zirkus Tausendtraum" in der Schule gastiert.
Viele Handelspartner nahmen bereits zum wiederholten Mal am Marktplatz teil, für andere war es eine Premiere. Dazu gehörten beispielsweise das Minto, CEWE, Schaffrath sowie mehrere Handwerksbetriebe und Unternehmen aus der Region. Wie zum Beispiel der Maler- und Lackierermeister Jörg Gruber. Der Chef eines Betriebs mit 16 Beschäftigten wird demnächst den Fußboden im Personalraum des Caritaszentrums Neuwerk erneuern. „Ich möchte dafür sorgen, dass die Mitarbeiter des Altenheims wieder einen schönen Pausenraum bekommen" sagte Gruber. Seine Leute wiederum können sich auf leckeres Essen freuen. „Als Gegenleistung kümmern wir uns bei einer Feier des Betriebs um das Catering und bestücken das Büfett", erläuterte Ralf Berchter, Leiter des Caritaszentrums.
Rund 20 „Maklern" in gelben Leuchtwesten halfen den Händlern bei der Suche nach geeigneten Partnern. Am Ende gab es viele zufriedene Gesichter – und die Hoffnung auf eine weitere Ausgabe von „Gladbach gewinnt": „Wir wollen den Marktplatz in zwei Jahren erneut veranstalten", kündigten Frank Polixa und Projektleiterin Ursula Baum im Gespräch mit Moderatorin Ursula Gormanns an. Informationen zu den „guten Geschäften" sind im Internet unter www.gladbach-gewinnt.de zu sehen.
Über die Katholische Liga:
In der 1997 gegründeten Katholischen Liga haben sich die Verbände und Einrichtungen in der Region zusammengeschlossen, die im Sozial- und Bildungsbereich tätig sind. Aktuell sind folgende Institutionen Mitglieder der Liga: Büro der Regionaldekane für die Regionen Mönchengladbach und Heinsberg, Caritasverband Region Mönchengladbach e.V., Familienbildungsstätte Mönchengladbach gGmbH, Katholisches Beratungszentrum, Katholisches Forum für Erwachsenen- und Familienbildung Mönchengladbach und Heinsberg, Sozialdienst katholischer Frauen Mönchengladbach e.V., SKM - Katholischer Verein für soziale Dienste Rheydt e.V., Verein Wohlfahrt e.V. und Volksverein Mönchengladbach gGmbH. Ziele der Liga sind der Informationsaustausch zu fachlichen und politischen Entwicklungen im Zusammenhang mit den jeweiligen Arbeitsfeldern, die Information und Abstimmung bei Veränderungen der eigenen Arbeitsbereiche sowie die Durchführung gemeinsamer Aktionen.
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