Solidaritätsbekundung - mit den Menschen in der Ukraine

2022_02_25_jorono@pixabay (c) jorono@pixabay
Datum:
Fr. 25. Feb. 2022
Von:
Christoph Simonsen

Solidaritätsbekundung - mit den Menschen in der Ukraine

Aufgrund eines Besuches kirchlicher Mitarbeiter*innen in der Ukraine im Sommer 2018 mit Kontakten zu kirchlichen und caritativen Einrichtungen, sowie auf Einladung einer befreundeten Ordensgemeinschaft, sind wir vor fast vier Jahren mit den Auswirkungen des schlimmen Krieges im Donbass konfrontiert worden. Offiziell waren zu der Zeit mehr als 10.000 Menschen aus der Kriegsregion geflüchtet, nach Aussage des Bischofs aus dieser Region waren es aber in 2015 bereits schon mehr als 1,5 Millionen. In einem Hilfsprojekt der Caritas konnten wir uns davon überzeugen, dass in den Projekten an der Grenze zum Donbass versucht wurde jungen, alleinerziehenden Mütter mit ihren Kleinkindern aus dem Kriegsgebiet, in dafür eigens hergerichteten Häusern, Hilfe und Unterstützung zu bieten. Aktuell sind diese Einrichtungen sehr gefährdet.

Eine Ordensschwester berichtete vom Rande des Kriegsgebietes im Donbass. Sie haben dort versucht die traumatisierten Kinder und Alten aus dem Gebiet, zumindest für eine Woche, heraus zu holen, um in dieser kurzen Zeit keinen Krieg mehr erleben zu müssen. Am Schwarzen Meer haben die Ordensangehörigen für viele Kinder Ferienspiele angeboten. Beim Baden im Meer jedoch mit einer klaren Anweisung, dass sie nicht weiter als knietief ins Wasser gehen dürfen, da vor der Küste todbringende Wasserminen russischer Bauart schwimmen. Auch dieses „Luft holen“ wird, angesichts der kriegerischen Aggression, unterbunden sein. 

Prägend war ebenfalls der Besuch des Maidan Platzes, die Berichte und Erfahrungen von der sogenannten „Revolution der Würde“ von 2013 bis Februar 2014, mit der Amtsenthebung des damaligen, russlandtreuen Präsidenten Janukowytsch und dem Besuch der Gedenkstätte der Opfer dieser Proteste. Auch hier immer wieder die Angst und die Sorge der Ukrainer*innen vor der Aggression Putins mit der russischen Armee. Im Jahre 2014 begann der Krieg dann in der Donbass Region. Täglich, über Jahre hinweg, wurden Soldaten im Kriegsgebiet erschossen. Gleichzeitig mit Anzettelung dieses Krieges annektierte Putin die Krim. 

Wir haben die Menschen, auf die wir in der Ukraine getroffen sind, als überaus gastfreundlich und offen erlebt. Da wir wegen des Themas der Arbeitsmigration in Familien und bei Vermittlungsagenturen waren haben wir erfahren, dass die Ukrainer unermüdlich arbeiten am Aufbau einer guten Zukunft für ihr, europäisches und nach Westen hin ausgerichtetes, Land. Dies alles in der ständigen Angst vor der russischen Armee.

Wir sind, wie sehr, sehr viele Menschen in Deutschland, Westeuropa und auf der ganzen Welt bestürzt vom Krieg, der mit der russischen Aggression begonnen hat. Wir denken an unsere Freunde und die vielen Menschen, die wir kennenlernen durften. Wir verurteilen diesen Krieg auf das Schärfste und erklären hiermit der überaus freundlichen Bevölkerung in der Ukraine, dem Land und der demokratisch gewählten Regierung unsere unbedingte Solidarität. Wir engagieren uns für den Frieden und die Freiheit in der Ukraine. Wir beten um den Frieden und wir bieten Hilfe da, wo sie nötig ist. Wir möchten Sie bitten ebenfalls Ihre Solidarität zu bekunden und für Frieden und Freiheit in der Ukraine einzutreten.

Aachen u. Mönchengladbach, den 24.02.22

Dr. Christiane Bongartz, Direktorin der Bischöflichen Akademie Aachen 

Monika Kallen, Pastoralreferentin

Dr. Peter Blättler, Propst des Gladbacher Münsters

Johannes Eschweiler, Pastoralreferent und Stiftung Volksverein

Steyler Missionsschwestern, Provinzialat Mönchengladbach

Christoph Simonsen, Leiter der Citykirche Mönchengladbach